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Hundekrankenversicherung: Nötig oder überflüssig?

Hundekrankenversicherung: Nötig oder überflüssig?

Es geht ganz schnell – Da tollt die Fellnase ausgelassen über die Hundewiese und mit einem Mal knickt sie auf einer Unebenheit um. Aus der Distanz erkennt man ein schwerfälliges Hinken. An einem Besuch beim Tierarzt kommt man nun nicht mehr herum.

Geschichten wie diese schreibt das Leben jeden Tag. Und oft ist ihnen allen gemein, dass sie nicht vorhersehbar sind. Viele Hundehalter schließen aus diesem Grund eine Tierkrankenversicherung für Hunde ab. Doch wie nötig ist das eigentlich?

Das Argument der finanziellen Entlastung

Jeder Hundehalter wird früher oder später einmal die Rechnung eines Tierarztes begleichen müssen. Das können einerseits wegen einer Routineuntersuchung sein, andererseits aber auch aufgrund einer akuten Gesundheitssituation. Wer mit seinem haarigen Begleiter einen sehr aktiven Umgang pflegt, wird zudem wahrscheinlich auch mal die ein oder andere Verletzung versorgen lassen müssen. Je nach Ausmaß der Behandlung kann das schnell mehrere hundert Euro verschlingen – aufwendigere Eingriffe sogar mehr.

Da „unverhofft kommt oft“ gerade in diesem Zusammenhang zu gelten scheint, ringen viele Menschen dann mit diesen Rechnungen, zumal die Gebührenverordnung gerade mit erhöhten Preisen von sich Reden gemacht hat. Wer sich bewusst versichert, kann damit zumindest den finanziellen Schock abmildern.

Das Argument der emotionalen Entlastung

Für Hundehalter ist in der Regel schon vom ersten Tag mit der Fellnase klar: Es wird irgendwann zu Tierarzt-Kosten kommen. Die Frage, die sich stellt, ist, wie hoch diese ausfallen werden. Mit dieser Ungewissheit zu leben, kann sehr anstrengend sein. Im schlimmsten Fall mutiert man dadurch zu einem Helikopter-Eltern-artigen Hundehalter und schränkt den armen Vierbeiner aus Angst so weit ein, dass er kaum noch Hund sein darf.

Zu wissen, dass man im akuten Fall finanziell abgesichert ist, nimmt eine Menge Druck aus dieser Situation. Selbst wenn es bedeutet, dass im Krankheitsfall ein Eigenanteil gezahlt werden muss, können wir uns sicher sein, dass die finanzielle Belastung uns nicht mit voller Wucht treffen wird.

Das Argument der adäquaten Versorgung

In der Regel praktizieren in Deutschland qualifizierte Veterinärmediziner. Mit diesem Absatz möchten wir in keiner Weise den Eindruck erwecken, dass ein Arzt, der niedrigere Preise verlangt, schlechter ist als sein teurer Kollege. Dennoch gibt es Unterschiede und es gibt Praxen, in denen fällt beides zusammen. Müssen wir also wegen unserer finanziellen Situation einen Arzt wählen, der eine eher mittelmäßige Reputation hat, hinterlässt das kein gutes Gefühl bei uns.

Viele Krankenversicherungen für Hunde lassen den Haltern eine freie Arztwahl. Und da mit der Versicherung die finanzielle Belastung sehr viel weniger ins Gewicht fällt, spricht dies in diesem Zusammenhang für einen Abschluss.

Kosten für die Vorsorge

Wer mit seinem Tier regelmäßig zur Prophylaxe in die Tierarztpraxis geht, zahlt natürlich auch dann, wenn das Tier eigentlich gar nicht krank ist. Diese Investition kann späterem Leid und damit auch höheren Tierarztkosten vorbeugen.

Das setzt voraus, dass diese prophylaktischen Behandlungen auch bezahlt werden. Wer sich bereits an dieser Stelle finanziell entlasten will, kann eine Tierkrankenversicherung abschließen, die einen jährlichen Vorsorgezuschuss beinhaltet.

Viele Tierkrankenversicherungen unterstützen mittlerweile sogar alternative Behandlungsverfahren und bieten dem Halter somit die Möglichkeit, sich auch abseits der gewöhnlichen Angebote beraten zu lassen.

Was man so hört…

„Früher gab es so etwas nicht.“

Das stimmt. Was auch immer man mit „früher“ meint – gehen wir weit genug zurück, finden wir nichts von dem, was wir heute für selbstverständlich halten. Demnach wäre also alles Moderne überflüssig, denn „früher“ kam man ja schließlich auch ohne klar. Damals hatten viele Hunde mit Sicherheit auch ein gutes Leben. Doch vielleicht sind die sehr viel umfassendere medizinische Versorgung der Gegenwart und die neuen Möglichkeiten diese zu finanzieren besser. Warum sich also nicht für ein noch besseres Leben des eigenen treuen Begleiters einsetzen!?

„Du zahlst und zahlst und dann passiert gar nichts.“

Das passiert durchaus. Manche Hunde knicken nicht um und bekommen keine Niereninsuffizienz. Manche haben eine optimale Mundflora und müssen nie am Zahnfleisch behandelt werden. Doch wie sicher erscheint es, alles auf diese Karte zu setzen und dann vielleicht doch mit einer OP-Rechnung in Höhe von 2.800 Euro überrascht zu werden?

„Leg’ Dir doch einfach selber Geld zurück.“ Auch das ist ein Weg, die medizinische Versorgung unseres Vierbeiners zu finanzieren. Viele können monatlich jedoch nicht sovielzurücklegen, dass mit der gesamten Summe dann auch eine umfassende Operation bezahlt werden kann. Um das zu veranschaulichen: Um eine Operation für 2.000 Euro zu bezahlen, müsste man zwanzig Monate lang (alle vier Wochen) 100 Euro beiseitelegen – das sind ein Jahr und acht Monate.

Viele Hunde tollen gerne herum. Da ist es gut, wenn man sich abgesichert weiß.

Ein wichtiger Impuls für die Wahl des richtigen Tarifes

Die Leistungen der verschiedenen Versicherer unterscheiden sich teilweise drastisch. Bevor man sich für den Abschluss bei einem davon entscheidet, muss man sich klar werden, auf welche Leistungen man seinen Fokus legen möchte. Eines vorab: Wer alles zu 100 Prozent absichern möchte, wird wahrscheinlich nur schwer ein Angebot finden, das einen annehmbaren Preis hat.

Vielleicht ist es uns wichtig, dass wir jedes Jahr bei der Prophylaxe unterstützt werden. Dann wählen wir am besten einen Tarif mit einem möglichst hohen jährlichen Vorsorgezuschuss. Vielleicht finanzieren wir diese Untersuchungen aber auch selber und konzentrieren uns bei dem Tarif mehr auf die Leistungen während einer stationären Versorgung. Hier ist es von Vorteil, wenn man sich zuvor Gedanken macht, was die Fellnase braucht.

Ein kurzes Fazit

Natürlich ist es jedem Halter selber überlassen, seine finanziellen Möglichkeiten einzuschätzen. Grundsätzlich kann an dieser Stelle aber festgehalten werden, dass der Abschluss einer Tierkrankenversicherung für Hunde ein sinnvoller Zug ist. Letztendlich geht es bei diesem Thema um das Wohl des eigenen Begleiters – das sollte niemals vergessen werden.

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