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Azavakh – Die Jagdhunde der Beduinen

Azavakh

Azavakh – Die Jagdhunde der Beduinen

Der Azavakh ist eine wenig bekannte Hunderasse, deren Haltung viel Erfahrung und Geduld erfordert. In der letzten Zeit hat sich das Interesse an ihnen jedoch verstärkt. Hier findest Du eine Vorstellung dieses treuen und sensiblen Hundes.

Die Herkunft der Azavakh

Der Azavakh (manchmal auch Azawakh) gehört zu den Afrikanischen Hunderassen. Der Name leitet sich von ihrer Herkunft aus dem Azavakh-Gebiet ab, das den größten Teil der Sahelzone umfasst, die sich über Mauretanien, Mali, Niger und den Tschad erstreckt. Die erste schriftliche Erwähnung der Azavakh stammt aus dem Jahr 330 vor Christus. Damals wurden die Hunde „Zawaque“ genannt und als Wachhunde für Lager bei Nacht und als Jäger bei Tag eingesetzt.

Berichte aus dem 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert beschreiben die Hunde als Wachhunde und Jäger, aber auch als Begleiter für Reisende oder Hirtennomaden in den Wüstenregionen Nordafrikas. Die erste wissenschaftliche Untersuchung der Rasse stellte im Jahr 1909 der österreichische Biologe und Anthropologe Robert Fitzinger an. In seiner Arbeit beschrieb er die Hunde als „wild“ und „unzähmbar“. 1922 wurden die Azavakh erstmals in Europa gezeigt, als zwei Exemplare für eine Ausstellung nach Paris gebracht wurden. Die Hunde waren sehr beliebt bei den Besuchern der Ausstellung und so entschied man sich mehr von ihnen nach Europa zu bringen. In den darauffolgenden Jahren kamen etwa 200 Azavakhs nach Europa und in verschiedenen Ländern gründeten sich Zuchtvereine.

Ab 1963 begann man bei der Zucht konsequent auf typische Merkmale zu achten, sodass sich im Laufe der Zeit eine recht einheitliche Rasse herausbilden konnte. In Deutschland sind sie dennoch erst seit 2006 als eigenständige Rasse anerkannt. Azavakhs erinnern mit ihrer hohen schlanken Statur und den langen Beinen stark an Windhunde. Sie haben aufgestellte Ohren, mandelförmige Augen und ein kurzes, feines Fell. Die Farben reichen von rötlich über hellbraun und gescheckt bis zu grau und schwarz.

Die Persönlichkeit der Azavakh

Azavakhs gelten als treue Hunde, die sich eng an eine einzelne Bezugsperson binden und deren Stimmungen schnell erspüren können. Gegenüber Fremden oder selbst anderen Angehörigen des Haushaltes neigen sie zu Zurückhaltung. Aus diesen Gründen sind sie als Familienhunde weniger zu empfehlen. Grundsätzlich können sie sich aber an das Leben in einem Haushalt mit Kindern gewöhnen, vorausgesetzt die Kinder sind alt genug um den Hund respektvoll zu behandeln und seine Grenzen zu beachten. Weil sie einen ausgeprägten Beschützerinstinkt haben, eignen sie sich gut als Wachhunde. Im Allgemeinen sind Azavakhs neugierig und intelligent und lernen gerne neue Dinge, wenn sie den richtigen Anreiz dafür haben.

Die Haltung der Azavakh

Wer einen aktiven Lebenswandel pflegt, ist mit einem Azavakh gut beraten. Dieser Hund ist nicht dafür geeignet, stundenlang alleine in einem Hof angebunden zu werden oder in der Wohnung zu liegen. Er braucht viel Bewegung und Auslauf um sich wohlzufühlen. Auch wenn er nicht unbedingt ein ausdauernder Läufer ist, benötigt der Azawakh mindestens eine halbe Stunde tägliches Laufen oder Jogging an der Leine. Daneben sollte er auch die Möglichkeit haben, sich regelmäßig frei bewegen zu können – am besten in Gelände, das für seine langen Beine und deren extrem hohe Beweglichkeit geeignet ist.

Azavakhs sind intelligente und anhängliche Hunde. Daher brauchen sie grundsätzlich viel Zuwendung durch ihre Bezugsperson und Stimulation, damit ihnen nicht langweilig wird. Interaktives Spielzeug ist hier eine gute Idee. Ein Azavakh fühlt sich jedoch auch alleine wohl, solange er sich genügend bewegen kann. Weil er ein eher ruhiger Hund ist, kann er gut in der Wohnung gehalten werden. Weil er einen starken Jagdtrieb hat, braucht der Azavakh eine eindeutige Führung. Azavakhs tun sich mit kaltem Wetter schwer und sollten daher im deutschen Herbst und Winter eine Jacke tragen.

Ein einzigartiges Haustier

Azavakhs sind anhänglich, sensibel und intelligent. Wie bei den meisten afrikanischen Hunderassen braucht es viel Erfahrung um die Vorzüge des Azavakh zu schätzen. Wer die nötige Erfahrung und Geduld mitbringt, wird in dem Azavakh einen einzigartigen Begleiter finden.

FAQ zum Azavakh

Für welche Haltung eignet sich der Azavakh?

Wer einen Azavakh halten möchte, sollte viel Erfahrung im Umgang mit Hunden haben. Man sollte in der Lage sein, sich intensiv um ihn zu kümmern und sich viel mit ihm zu bewegen. Azavakhs sind gut geeignet für Alleinstehende.

Eignen sich Azavakhs als Familienhunde?

Azavakhs binden sich eng an eine einzelne Person und sind eher zurückhaltend gegenüber anderen Menschen. Daher sind sie als Familienhunde nicht unbedingt zu empfehlen. Sie können durch entsprechendes Training aber an Kinder gewöhnt werden. In dem Fall ist es wichtig, dass die Kinder alt genug sind um die Bedürfnisse des Hundes zu respektieren.

Kann ich einen Azavakh in Deutschland halten?

Azavakhs können sich auch in europäischen Breiten heimisch fühlen. Zu beachten ist aber, dass sie sich an niedrigere Temperaturen nur schwer anpassen. In der kalten Jahreszeit ist eine Jacke angeraten.

Quellen

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