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Darmparasiten bei Hunden: Die wichtigsten ungebetenen Gäste und was zu beachten ist

Darmparasiten bei Hunden: Die wichtigsten ungebetenen Gäste und was zu beachten ist

Endoparasiten nehmen ihre Mahlzeiten innerhalb des Wirtskörpers, ganz überwiegend im Darm. Die häufigsten Schmarotzer im Hundedarm sind die winzigen einzelligen Giardien, die am liebsten den Dünndarm von Welpen und Junghunden bewohnen. Ansonsten bevorzugen sie keine Tierart besonders und bleiben oft unentdeckt.

Der zweite, gefährlichere Hauptparasit des Hundedarmes ist der Spulwurm. Meist in Gestalt des Hundespulwurms Toxocara canis, welcher vom Darm aus ins Blut gelangt und andere Organe schädigt. Sein Lebenszyklus ist recht komplex, Larven durchwandern bisweilen den gesamten
Wirtsorganismus und ruhende Cysten überdauern dort Jahre.

Als dritter im Bunde ist als häufigster Bandwurm-Vertreter beim Hund der Gurkenkernbandwurm Dipylidum caninum zu nennen. Er kommt typischerweise über den Zwischenwirt Floh auf den Hund. Andere Bandwürmer sind hierzulande selten bis sehr selten, einige können dem Menschen gefährlich werden.

Wie ist ein Befall mit Darmparasiten zu erkennen?

Gerade erwachsene Tiere lassen eine Infektion mit Darmschmarotzern häufig gar nicht erkennen und leiden kaum darunter.

Folgende Symptome können auf Darmparasiten hinweisen:

  • Durchfall, Erbrechen
  • Blut, Schleim im Durchfall-Stuhl
  • Verstopfung
  • Juckender Anus ("Schlittenfahren", Hinterteilreiben am Boden)
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • glanzloses, sprödes Fell
  • Blähbauch ("Wurmbauch")Zweiter Stichpunkt
  • Faden-Würmer oder Bandwurmabschnitte (Proglottiden) in Kot oder Erbrochenem
  • Um den After herum reiskornartige Proglottiden

Wie erfolgt eine Behandlung und wann ist der Tierarzt ratsam?

Wurminfektionen leichter Art lassen sich durch hilfreiche Nahrungsergänzungen, Naturheilmittel oder homöopathische Präparate behandeln, die durch Unterstützung der darmeigenen Abwehr teils auch vorbeugend wirken.

Zum Veterinär muss der Hund, wenn mehrere der oben aufgezählten Krankheitszeichen zu beobachten sind, ganz besonders dringend bei Welpen und Junghunden.

Tierärzte verordnen selbst ohne Beschwerden etwa jeden dritten Monat sogenannte Wurmkuren. Diese Entwurmungen dienen nicht der Vorbeugung, sondern treiben eventuell vorhandene Spul-, Haken- oder Bandwürmer aus. Denn auch infizierte Hunde ohne Symptome sind hochgradig ansteckend für andere – Tier wie Mensch.

Nicht immer jedoch ist eine "blinde" Entwurmung nach Einheitsschema sinnvoll. Zunehmend empfehlen Experten mittlerweile, stattdessen regelmäßig Kotproben untersuchen zu lassen. Dies erspart den Hunden womöglich unnötige Medikamente und der Tierarzt therapiert gezielt nur bei Infektionen.

Außerdem nützt eine einmalige Entwurmung nichts bei einem Giardienbefall. Deren Behandlung ist meistens langwieriger, da diese Einzeller recht hartnäckig und widerstandsfähig sind. So kann es notwendig sein, Wurmmittel wie Fenbendazol oder Metronidazol mehrmals hintereinander mit zweiwöchigem Abstand anzuwenden. Erst eine abschließende Untersuchung von 3-Tages-Sammelkot gibt Aufschluss über den Erfolg der Giardien-Behandlung.

War die Erkrankung schwerer, müssen Tierarzt und Hundefreund den Vierbeiner zusätzlich mit Infusionen, Probiotika und oder Schonkost wieder aufpäppeln.

Wo sind rezeptfreie Hundemedikamente erhältlich?

Frei verkäufliche Arzneien, zur Unterstützung fürs befallene Haustier oder zur Prophylaxe, sind in Apotheken verfügbar. So finden Sie auch eine Vielzahl geeigneter Medikamente für Hunde in der Shop Apotheke.

Was tun, wenn der Hund die Pille nicht schluckt?

Manchen Hunden lassen sich nur schwer Medikamente in Tabletten- oder Kapselform verabreichen, selbst wenn sie unwiderstehlich riechen. Hierzu gibt es eine Reihe bewährter Tricks, die dabei helfen, Stress gar nicht erst aufkommen lassen. Ganz gleich mit welcher Methode: Der Patient muss die gesamte Dosis sicher herunterschlucken.

Medikament in einem Stück Käse, Wurst oder anderen "knetbaren" Leckerlis verstecken. Zu diesem Zweck sind auch spezielle gelochte Leckerlis oder formbare Massen wie Easypill erhältlich Arznei mit dem Futter mischen (über Nacht dazu legen, damit sie den Futterduft annimmt).

Tablette auf Zungengrund legen und dabei so vorgehen:

  • Schnauze mit einer Hand von oben umfassen und Kopf leicht nach hinten neigen
  • vorsichtig obere Lefzen zwischen Eck- und Backenzähnen drücken, sodass sich das Maul fast von selbst öffnet
  • mit der anderen Hand von vorn Unterkiefer öffnen und Tablette schnell tief hinten auf den Zungengrund legen, dies löst einen Schluckreflex aus
  • Maul schließen und die Kehle halsabwärts massieren bis der Hund schluckt. Erst jetzt den Hundekopf wieder senken

Eingabehilfen für Hunde: Dieses Hilfsmittel aus stumpfer Spritze mit Tablettenhalter am Kolbenende dient als Ersatz und Schutz der eigenen Finger beim obigen dritten Verfahren Tabletten zu Pulver mörsern. Doch Achtung: Nicht jede Tablette darf pulverisiert werden, denn bei manchen wird dadurch eine besondere Umhüllung oder Mikroverkapselung zerstört. Andernfalls kann der Hund das Pulver in eine kleine Portion Wasser, Nassfutter, Joghurt oder Quark eingerührt aufschlecken. Mit einer Spritze kann der Brei auch seitlich über die natürliche Zahnlücke eingeflößt werden.

Hilft keine der Methoden, weiß der Tierarzt Rat.

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