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Unterschätzt und wenig bekannt: Der Holländische Schäferhund

Der Holländische Schäferhund

Unterschätzt und wenig bekannt: Der Holländische Schäferhund

Der Holländische Schäferhund, oder auf Niederländisch Hollandse Herdershond, ist ein Hof- und Hütehund, der mit dem Belgischen Schäferhund verwandt ist. Der Holländische Schäferhund ist ein mittelgroßer Hund, der durch seine ruhige, gehorsame Art bekannt und beliebt ist. Er hat einen mittelstarken Körperbau, ausgeprägte Muskeln und ein starkes Skelett. Sein Kopf ist breit und vorne abgerundet. Sein gerader Rücken und die tief angesetzte Hinterhand unterstreichen seine athletische Erscheinung.

Die äußere Erscheinung des Holländischen Schäferhundes unterliegt den Rassevorgaben der FCI (Federation Cynologique Internationale). Die Grundfarben des Fells sind Gold oder Silber mit einer Stromung über den ganzen Körper. Der Holländische Schäferhund kommt als kurzhaarige oder langhaarige Variante vor, wobei die kurzhaarige Variante einen klar erkennbaren Fellkragen, längere Haare an den Unterschenkeln und eine befederte Rute haben muss.

Der Kopf ist groß, breit und flach, mit einer markanten Stirnfalte. Die Ohren sind mittel bis hoch angesetzt. Der Körper des Holländischen Schäferhundes ist kräftig und muskulös gebaut; die Rippen sind deutlich sichtbar.

Woher kommt der Holländische Schäferhund?

Ursprünglich wurde der Holländische Schäferhund für die natürliche Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier für die Schafhaltung gebraucht, indem er die Herde bewachte und führte. Er agierte als Bindeglied zwischen der Herde und Hirten. Hauptsächlich fand man ihn in den südlichen Niederlanden, wo die Schafzucht ein wichtiger Wirtschaftszweig war.

Im Jahr 1898 gründete sich der erste Verein für die Zucht des Holländischen Schäferhundes. Der Fokus des Vereins war es, sicherzustellen, dass alle Tiere klar definierte körperliche Eigenschaften entwickelten, die langfristig Bestand haben. Zu diesem Zweck definierte er einen Rassestandard, der jedoch viel zu weit war, weil er vor allem die Leistungsfähigkeit der Tiere im Blick hatte. Der frühe Holländische Schäferhund ähnelte viel eher einem Windhund.

Als Reaktion darauf engte man Anfang des 20. Jahrhunderts den Rassestandard ein und legte so die Grundlagen für das heutige Erscheinungsbild des Holländischen Schäferhundes. Drei Fellvarianten waren erlaubt: Kurzhaar, Langhaar und Rauhaar. Auch die Größe setzte man fest. Ein Rüde musste mindestens 55 cm groß sein, eine Hündin 50 cm erreichen. Die weißen Einfärbungen waren immer noch zulässig, mussten sich aber auf Brust und Zehen beschränken.

Weil man dazu überging, immer mehr Weidefläche in Ackerland umzuwandeln, wurde der Holländische Schäferhund immer weniger für die Erledigung seiner ursprünglichen Aufgaben gebraucht. Um ihn zu retten, suchte man nach einer neuen Aufgabe. Der damalige Sekretär des Zuchtvereins konnte den amtierenden Kriegsminister davon überzeugen, dass die Hunde sich für den Einsatz in der Polizei eigneten.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, verschärfte man die Anforderungen des Rassestandards weiter, weil man wollte, dass der Holländische Schäferhund sich von seinen deutschen und belgischen Verwandten unterschied. Seit1960 ist der heute geltende Standard in Kraft, der auch die FCI dazu brachte, den Holländischen Schäferhund als eigenständige Rasse anzuerkennen.

Die Persönlichkeit des Holländischen Schäferhundes

Der Holländische Schäferhund ist ein intelligentes und treues Familienmitglied, das eine starke Bindung zu seiner Familie aufbaut. Sie sind gelassen, aber dennoch sehr aktiv und brauchen viel Bewegung. Diese Hunde lieben es, mit ihren Menschen zusammen zu sein und sind bekannt für ihre Anhänglichkeit. Sie werden in der Regel als gut erzogene und sanfte Begleiter wahrgenommen, die leicht zu lenken sind. Holländische Schäferhunde haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und sind anpassungsfähig und intelligent. Sie reagieren auf Stimme, Berührungen und Körpersprache sehr feinfühlig und können daher leicht trainiert werden. Seine Entwicklung dauert etwas länger als bei anderen Rassen, sodass Geduld hier besonders wichtig ist.

Holländische Schäferhunde sind Bewegung gewöhnt und brauchen wegen ihrer ausgeprägten Intelligenz auch mentale Stimulation. Aktivitäten, die ihr Talent und Energie nutzen, sind zum Beispiel Agilitywettbewerbe, bei denen sie ihren Bewegungsdrang ausleben können. Auch Obedience liegt dem Holländischen Schäferhund, weil er auf das präzise Ausführen von Kommandos gezüchtet wurde. Beim Mantrailing kann er sein Können als Rettungshund zeigen. Das Spielen mit der Familie ist auch eine großartige Möglichkeit, ihn glücklich und entspannt zu halten und gleichzeitig seine Bindung an Menschen zu stärken.

Was der Holländische Schäferhund braucht

Als Erstes ist es wichtig, zu wissen, dass der Holländische Schäferhund eine ausgezeichnete soziale Eingliederung braucht. Er ist sehr intelligent und mag es, mit anderen zu interagieren. Um die bestmögliche Umgebung zu schaffen, sollte der Hund regelmäßig mit anderen Menschen und Tieren in Kontakt kommen, damit er eine gute Persönlichkeit entwickelt. Bei falscher Sozialisierung können problematische Verhaltensweisen auftreten.

Für die tägliche Pflege des Holländischen Schäferhunds benötigt man einen regelmäßigen Zeitplan für das Füttern und Gassi gehen, damit der Hund sich an bestimmte Zeiten gewöhnen kann. Das Fell des Hundes sollte einmal pro Woche gebürstet werden. Dies hilft, sein Fell gepflegt zu halten. Zudem erfährst Du so mehr über den Zustand der Haut des Tieres und kannst eventuelle Mückenstiche oder Insektenbisse entdecken. Regelmäßige Kontrolle der Ohren ist auch ratsam, da diese gerne mal Ekzeme oder Infektion bekommen können.

Abschließend lohnt es sich auch, regelmäßig die Krallen des Holländischen Schäferhundes zu schneiden oder abzufeilen und auf seine Zahngesundheit zu achten. Überprüfe nach Bedarf, ob Zahnstein auftritt, um schmerzhaften Zahnfleischentzündugen vorzubeugen.

Treu und fleißig

Der Holländische Schäferhund gleicht in vieler Hinsicht seinem deutschen Verwandten. Wie diesen auch, zeichnen ihn vor allem Diensteifer, Gehorsam und Intelligenz aus. Dies macht ihn zu einem hervorragenden Assistenzhund, aber auch zu einem guten Haustier. Er möchte sich in ein Rudel einführen und gefallen, deswegen kann er gut in Familien mit Kindern leben. Gleichzeitig gilt im Vergleich zum Deutschen Schäferhund als sensibler.

Der Holländische Schäferhund – FAQ

Ist ein holländischer Schäferhund ein Familienhund?

Ja, der Holländische Schäferhund eignet sich auf Grund seiner Folgsamkeit und seines ruhigen Wesens gut für Familien mit Kindern.

Ist ein holländischer Schäferhund ein Listenhund?

Der Holländische Schäferhund kann in den meisten Ländern problemlos gehalten werden. Im Kanton Tessin in der Schweiz steht er jedoch auf der Liste potentiell gefährlicher Hunde.

Ist der Holländische Schäferhund ein Anfängerhund?

Der Holländische Schäferhund benötigt erfahrene Führung und gute Erziehung. Ein Anfängerhund ist er damit nicht.

Was kostet ein Holländischer Schäferhund?

Ein Welpe aus seriöser Zucht kostet zwischen 750 und 1500 Euro. Für einen ausgebildeten Hund, der für den Polizeidienst oder als Assistenzhund trainiert wurde, werden bis zu 5500 Euro bezahlt.

Quellen

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