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Dein alter Hund frisst nicht mehr – müsst ihr Lebewohl sagen?

Alter Hund frisst nicht mehr

Dein alter Hund frisst nicht mehr – müsst ihr Lebewohl sagen?

Im Alter isst man weniger, das kennt man ja beim Menschen. Aber wenn der eigene, alte Hund nicht mehr frisst, dann überkommt beinahe alle Hundeeltern eine Panik. Es können aber auch andere Ursachen dahinter stecken als das nahende Ende! Also sieh genau hin und vielleicht helfen Dir diese Informationen weiter in diesen Zeiten.

Was kann alles dahinter stecken, wenn der alte Hund nicht mehr frisst?

Zuerst: es ist vollkommen normal, dass ein älterer Hund weniger frisst. Er bewegt sich nicht mehr so viel und hat auch einfach stoffwechselbedingt keinen so hohen Energie-, sprich, Futterbedarf. Also brauchst Du Dir keine Sorgen machen, nur weil nicht mehr alles, das irgendwie wie Kibbel aussieht inhaliert wird.

Da gibt es viele Gründe, wobei die meisten tatsächlich Nebenprodukte des Alters sein können.

Ursachen, die Probleme bereiten können

So zum Beispiel kann eine Steifheit der Gelenke dazu führen, dass Dein Hund sich nicht mehr einfach zum Futter bewegen oder gar den Kopf in den Napf stecken kann. Ähnlich wie alte Menschen nicht mehr so einfach aus dem Bett kommen, fällt es dem alten Hund auch schwieriger. Die Sinne lassen im Alter leider nach, weswegen das Futter vielleicht nicht mehr so gut riecht oder schmeckt und deswegen uninteressant ist. Außerdem können auch Hunde unter Krankheiten wie Demenz leiden und ganz einfach vergessen, zu fressen.

Weiterhin verlieren alternde Hunde schon mal den ein oder anderen Zahn. Und da Hunde keine wirklichen Mahlzähne wie wir haben, gestaltet sich das Fressen dann auch ein weniger umständlicher und verliert ein wenig seinen Anreiz. Wenn allerdings noch ein Großteil des Gebisses besteht, können Zahnschmerzen, das Zahnfleisch oder auch Zahnstein für Schmerzen und Probleme sorgen.

Nicht zu ignorieren sind die inneren Vorgänge. Besonders Magenerkrankungen oder Probleme mit der Leber und Niere sind dafür bekannt. Denn diese können den Hund dazu bringen, sein Futter nicht mal mit dem Wedel anzusehen. Du möchtest ja sicher auch nicht ans Essen denken, wenn Du im Moment unter Sodbrennen oder Übelkeit leidest? Aber auch Erkrankungen wie Krebs können Deinem Hund den Appetit vollends vertreiben. Deswegen solltest Du immer einen genauen Blick auf Deinen Hund haben.
Noch wahrscheinlicher wird das, wenn Dein Hund Medikamente nehmen muss. Denn die schlagen manchmal auf den Magen oder reizen die Magenschleimhaut. Das kann durchaus zu Appetitverlust führen.

Der alte Hund frisst nicht mehr, obwohl die oberen Dinge alle nicht das Problem sind? Dann könnte es an einer Verstopfung oder an anderen, unbestimmten Schmerzen liegen.

Der alte Hund frisst nicht mehr gut, aber Du kannst trotzdem etwas unternehmen!

Zuerst einmal: wenn Dein Hund einfach etwas weniger frisst als sonst, aber sich über seinen vollen Futternapf dennoch freut, musst Du Dir keine großen Sorgen machen. Das ist mehr oder weniger normal. Dennoch solltest Du mit einem älteren Hund regelmäßiger beim Tierarzt vorstellig werden, damit Du nichts übersehen kannst.

Wenn Dein alter Hund aber wirklich ganz untypisch und für eine Weile nicht mehr fressen will, dann ist der Tierarzt ein absolutes Muss.

Wenn der alte Hund nicht mehr frisst, bestehen ein paar Gefahren, die Du im Auge haben solltest

Ein Hund, der zu wenig frisst, wird schlapp. Ein schlapper Hund hat nicht mehr die Energie, zum Futter und Wasser zu schlurfen. Das ist ein mieser Teufelskreis, denn besonders im Alter ist Dehydrierung lebensgefährlich. Paarst Du das mit einem starken Gewichtsverlust, erhöht sich die Chance eines Organversagens. Außerdem benötigen alte Hunde einiges an Energie, um sich warm zu halten und aufzustehen. Fehlt diese Energie, wird der Hund mehr liegen. Das führt wiederum zu Gelenkschmerzen und bei dünnen Hunden zu erkennbaren Verletzungen. Ähnlich wie eine Scheuerwunde können Hautpartien, die sich über ein Gelenk strecken und viel Kontakt zu einer Oberfläche haben, durchscheuern. Mit einem gut gepolsterten Bett kannst Du zumindest den Knochenschmerzen ein wenig vorbeugen.

Der Arzt stellt keine Krankheit oder organische Ursache fest – was jetzt?

Futterunlust, die nicht auf akuten Problemen beruht, kann schon einmal vorkommen. Aber auch dann kannst Du Deinen Hund unterstützen.

Zum Beispiel kannst Du das Futter direkt nach der Hunderunde hinstellen und ein wenig mit dem Hund spielen. Das Kibbel kannst Du ein wenig interaktiver gestalten, damit Dein Hund nicht anders kann als Interesse zu zeigen. Außerdem regt Bewegung den Appetit an, wenn auch nur ein wenig. Also mache vielleicht ein paar Geräusche mit dem Napf oder rolle ein paar Kibbel auf dem Fußboden hin und her.

Wenn Dein Hund einfach nicht mehr so gut riecht, dann wird er vielleicht einfaches Trockenfutter nicht mehr fressen. Vielleicht mischst Du immer mal wieder etwas anderes darunter, das besonders doll riecht. Denke da vielleicht an den Geruch von getrocknetem Pansen. Riecht man im ganzen Haus, wenn jemand aus Versehen die Schublade aufgemacht hat, richtig? Und genau das wird Deinen Hund vielleicht abholen können. Aber auch Leberwurst, Fischöl oder auch Dinge wie Quark oder Ei machen das Futter etwas aufregender.

Ansonsten kannst Du versuchen, etwas Wasser ins Trockenfutter zu rühren oder ein wenig Dosenfleisch oder Nassfutter unterzumischen.
Wenn Du das dann noch mal erwärmst, riecht es gleich sehr viel intensiver. Und intensiv = appetitlich. Zumindest für den Hund im Hause.

Du fütterst sonst 1 oder 2 größere Portionen am Tag? Versuche es einmal mit 3 oder 4 kleineren Portionen über den Tag verteilt. Das sind dann eher Snacks für Deinen Hund, was nicht so sehr auf den Magen geht wie eine große Portion.

Um den eingerosteten Bewegungsapparat Deines Hundes ein wenig zu entlasten, kannst Du darüber nachdenken, ob nicht eine erhöhte Napfbar eine gute Anschaffung ist. Dadurch müsste sich der Hund nicht mehr ganz so weit nach unten strecken, um sein Futter zu erreichen. Das kommt natürlich auch darauf an, wie groß Dein Hund ist. Ein Chihuahua würde von einer Napfbar natürlich nicht so sehr profitieren wie eine große Rasse.

Der alte Hund frisst nicht mehr so gut, und trinkt auch noch zu wenig?

Das ist nicht gut, denn hier lauft ihr die Gefahr der Dehydrierung. Versuche, das Futter, das er frisst, mit lauwarmem Wasser anzumischen. So wird Dein Hund automatisch etwas Wasser aufnehmen. Außerdem ist matschiges Futter auch besser zu fressen. Wenn das nicht ausreicht, kannst Du auch hier ein wenig Fischöl oder Nassfutter einmischen. Vielleicht barfst Du ja? Dann kannst Du versuchen, das Fleisch zuvor zu pürieren – mit etwas Wasser, Quark und Ei. Manche Leute benutzen auch Gemüsebrühe anstatt Wasser. Sie verleiht dem Futter noch mal etwas mehr Geschmack, Geruch und Nährstoffe, die sonst vielleicht fehlen.

Den alten Hund gesund füttern

Alte Hunde sind aus ganz natürlichen Gründen anfälliger für Krankheiten wie Krebs. Daher musst Du sein Immunsystem unterstützen, wo Du kannst. Beginnen kannst Du mit einem guten Seniorenfutter, das einen höheren Anteil an Vitamin B, Zink und anderen Mineralien aufweist als das normale Futter für Jungtiere und Adulte. Vielleicht kannst Du beim Tierarzt ein großes Blutbild machen lassen, woran Du Dich beim Futter dann orientieren kannst.

Alles auf einen Blick

Es gibt viele Gründe, warum Dein alter Hund nicht mehr gut frisst. Manchmal ist es Demenz, meist liegt es daran, dass der Hund nicht mehr so viel Energie braucht, aber sehr oft hängen auch Krankheiten, Unwohlsein oder körperliche Schwäche damit zusammen. Du kannst einiges tun, um den Körper Deines Hundes vor den Folgen der mangelnden Ernährung zu schützen. Dein erster Weg aber sollte Euch immer zum Tierarzt führen. Und sei es nur, um Krankheiten ausschließen zu können!

FAQ – Alter Hund frisst nicht mehr

Der alte Hund frisst nicht mehr so gut – hätte ich für mehr Fett sorgen sollen?

Auch wenn es nicht gut ist, wenn der alte Hund zu dünn ist: Altersspeck ist genau so ungesund. Denn dieser belastet die Gelenke und die Organe zusätzlich.

Gibt es Flüssignahrung, die ich geben kann, wenn der alte Hund nicht mehr frisst?

Du kannst jedes Futter mit etwas (lauwarmem) Wasser anmischen und zu einem Brei verrühren. Wenn das nicht ausreicht, solltest Du mit Deinem Tierarzt nach Alternativen suchen.

Mein alter Hund frisst nicht mehr sein Trockenfutter, nimmt aber Leckerlis aus der Hand. Was kann ich tun?

Leckerlis sind ja in der Regel ungesünder als normales Futter. Aber vielleicht frisst Dein Hund die Leckerlis auch einfach aus dem Ritual heraus? Weil Du ihn aus der Hand fütterst? Probiere mal, sein Trockenfutter bei der Hunderunde in den Leckerli-Beutel zu packen und dann Kibbel für Kibbel zu verfüttern, als wären es die normalen Leckerlis? Oft kann man so einen Hund gut austricksen, ohne die Beziehung zu strapazieren.

Quellen

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