Avocados für Hunde? – Davon solltest Du die Finger lassen!

Lebensmittel, die für Menschen harmlos sind, können bei Hunden zu schweren Vergiftungen führen. Gegen welche Nahrungsmittel Hunde allergisch sind und ob Avocados dazu zählen, erfährst Du hier.

Diese Lebensmittel können für Hunde giftig sein.

  • Alkohol
  • Avocado
  • Bohnen
  • Kartoffeln
  • Knoblauch/Bärlauch
  • Schokolade/Kakao
  • Schweinefleisch
  • Steinobst
  • Weintrauben/Rosinen
  • Zwiebel (getrocknet/roh/gekocht)
  • Süßstoff Xylit

Alkohol
Da Hunde Alkohol nur langsam und unvollständig verstoffwechseln können, kommt es zur Vergiftung.
Symptome:

Nach 30 bis 60 Minuten starkes Speicheln, Durchfall, Erbrechen.
Nach 60 – 180 Minuten Schreckhaftigkeit, Taumeln, Krampfanfälle (mit Kopfstrecken), Fieber (41-42°C),
steifes Grätschen der Beine des Hundes.
Behandlung
Zum Tierarzt gehen, Erbrechen (herbeiführen), Magenspülung, Infusionen, Kalziumgaben.

Avocado
Die Avocado ist im Ganzen für den Hund giftig, Fruchtfleisch wie auch der Kern.
In der Avocado steckt die für Hunde giftige Substanz Persin.
Persin wirkt sich schädigend auf die Herzmuskulatur aus, dadurch kann es bei Vergiftungen zu Herzversagen des Hundes kommen.
Andere Organe, des Hundes, können sich entzünden.
Eine Vergiftung mit Avocado hat eine irreparable Herzmuskelschädigung zur Folge.

Symptome
Durchfall, Erbrechen, Husten, Atemnot, Herzfrequenz (beschelunigt), Ödeme (Brustbereich), Bauchwassersucht.

Behandlung
Zum Tierarzt gehen, es gibt noch keine Therapie dafür, somit endet eine Vergiftung durch Avocados für den Hund meist tödlich.

Bohnen
Bei Mensch und Hund können Bohnen, wenn sie nicht fachgerecht zubereitet werden, zu Vergiftungen führen.
Bohnen sind grundsätzlich, für Mensch und Hund, nur im gekochten Zustand genießbar. Rohe Bohnen enthalten das Toxin Phasin, dieses hemmt im Dünndarm die Protein-Biosynthese
Zu den Bohnensorten gehören: z.B.:
Ackerbohne, Dicke Bohne, Gartenbohne, Pferdebohne, Puffbohne, Saubohne.

Symptome
Bleiches Aussehen, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall (evtl. blutig), verminderte Urinausscheidung, Appetitlosigkeit, Kolik, Fieber, Kollaps, Leberschwellung, Milzschwellung, evtl. Gelbsucht.
Hat der Hund eine große Menge roher Bohnen gefressen, kann es auch zum Tode führen.
Behandlung
Zum Tierarzt gehen.

Kartoffeln
Kartoffeln können bei Mensch und Hund Verdauungsstörungen hervorrufen, wenn sie Toxine enthalten.
Das ist dann der Fall, wenn die Kartoffeln grün sind oder schon keimen.
Der Solaningehalt in der Schale der Kartoffel, ist bei Grillkartoffeln/Pellkartoffeln sehr hoch, wodurch eine Vergiftungsgefahr besteht. Kartoffeln nur gar gekocht verfüttern!

Symptome
Erbrechen, Durchfall.
Behandlung
Zum Tierarzt gehen.

Knoblauch/Bärlauch
Knoblauch ist für Hunde ein giftiges Zwiebelgewächs.
Die Inhaltsstoffe des Knoblauchs sind für den Menschen ungefährlich, für den Hund führen sie (z.B. das N-Propyldisulfid) zu schweren und lebensbedrohlichen Blutbildveränderungen.
Das N-Propyldisulfid führt zu der Bildung sogenannter Heinz-Körper in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und bringt die Blutzellen zum Aufplatzen.
Eine regelmäßige kleine Aufnahme von Knoblauch führt beim Hund zur Blutarmut (Anämie).

Symptome
Erbrechen, Durchfall, Blutbildveränderung, Blutarmut (schwere Anämien),
Gelbsucht (Schleimhäute und Haut färben sich Gelb), Futterverweigerung, Atemfrequenz (beschleunigt), Herzschlag (beschleunigt), Abgeschlagenheit, Urin (Blutspuren).
Behandlung
Sofort zum Tierarzt gehen.

Schokolade/Kakao
In Schokolade/Kakao ist die giftige Substanz Theobromin enthalten, die bei Hunden auch schon in kleinen Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
Schokolade/Kakao ist ein menschliches Lebensmittel, das durch die Substanz Theobromin, vom Hund nur sehr schwer verarbeitet/verstoffwechselt werden kann.
Für kleine Hunderassen (z.B. Chihuahua) können schon 2 Stückchen, zu einer tödlich endenden Vergiftung führen.
Die Substanz Theobromin ist auch im Kaffee und schwarzen Tee enthalten.

Der Gehalt von Theobromin in den verschiedenen Schokoladensorten ist unterschiedlich.
Weiße Schokolade – 2 mg/g
Vollmilchschokolade – 2,5 mg/g
Zartbitterschokolade – 16 mg/g
Kakaopulver – 20 mg/g

Das bedeutet z.B.
In einer Tafel weißer Schokolade (100 g) sind bis zu 200 mg Theobromin enthalten.
In einer Tafel Vollmilchschokolade (100 g) sind bis zu 250 mg Theobromin enthalten.
In einer Tafel Zartbitterschokolade (100 g) sind bis zu 1600 mg Theobromin enthalten.
Die lebensbedrohliche Dosis von Theobromin beträgt für Hunde 90 – 300 mg/kg.

Symptome
nach einer bis mehreren Stunden erste Vergiftungsanzeichen:
Übelkeit, Durchfall, Pulsbeschleunigung, Unruhe, Hyperaktivität, Fieber, Krämpfe, Zittern, Atembeschwerden, schwere Herzrhythmusstörungen, häufiges Harnlassen, Lähmungen der Hintergliedmaßen, Bewusstseinsstörungen.
Bis der Hund das Theobromin ausgeschieden hat, dauert es relativ lange, sodass die Vergiftungsanzeichen auch noch nach mehreren Stunden auftreten können.
Meist ist ein Versagen des Herz- und Kreislaufsystems die Ursache für den Tod des Hundes.
Behandlung
Sofort zum Tierarzt gehen, Blutuntersuchung (Nachweis von Theobromin).

Schweinefleisch
Das Schweinefleisch ist für den Hund zwar nicht giftig, aber es besteht eine hohe Infektionsgefahr für den Hund durch das Aujetzki-Virus.
Für uns Menschen ist es ein unproblematisches Herpesvirus, für den Hund ist es ein Virus, das zum Tod führen kann.
Genannt wird diese Infektion auch Aujeszkysche Krankheit.
Schweinefleisch sollte dem Hund deswegen niemals roh gefüttert werden!
Am besten ist es, auf die Fütterung von Schweinefleisch ganz zu verzichten.

Symptome
Die Inkubationszeit beträgt 2-9 Tage.
Symptome sind Appetitlosigkeit, Erbrechen, Würgen, Speicheln, Unruhe, Mattigkeit, unsicherer Gang, Koordinationsschwierigkeiten der Gliedmaßen, Degeneration der Gehirnnerven, Wesensveränderungen, Fieber (-41°C), Schluckbeschwerden, verschiedene zentrale Störungen (ähnlich wie bei einer Tollwutinfektion, auch Pseudotollwut genannt), Lähmungen der Kopfmuskulatur, Tobsuchtsanfälle, Juckreiz (unstillbar).
Durch den heftigen, nicht zu stillenden Juckreiz, wird diese Erkrankung auch Juckseuche genannt.
Atmung (heftiger), der Hund kann nicht mehr aufstehen, Bewusstlosigkeit, Tod.
Innerhalb 24-36 Stunden nach Auftreten der Symptome tritt der Tod des Hundes ein.
Behandlung
Sofort zu Tierarzt gehen!
Diese Infektion/Erkrankung ist unheilbar.

Steinobst
Haben Hunde Steinobst gefressen (z.B. Aprikosen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche), ist eine Vergiftung daran zu erkennen, dass der Atem des Hundes auffällig stark nach Bittermandel riecht. Die Kerne vom Steinobst enthalten verschiedene Giftstoffe (Toxine), z.B. Amygdalin, Prunasin.
Diese Giftstoffe/Toxine verursachen eine Blockierung der Zellteilung durch die Abspaltung von Blausäure im Organismus des Hundes.

Symptome
Speicheln, Übelkeit, Erbrechen (riecht auch stark nach Bittermandel), Kratzen im Hals, rosige Schleimhäute, Atembeschwerden, erhöhte Herzfrequenz, Herzschmerzen, Fieber.
Behandlung
Sofort zum Tierarzt gehen!

Weintrauben/Rosinen
Weintrauben/Rosinen erhöhen den Kalziumgehalt im Blut des Hundes dramatisch und damit kommt es zu drastisch erhöhten Nierenwerten.
Rosinen sind im Grunde noch gefährlicher als Weintrauben für den Hund, weil die giftige Substanz dort konzentrierter vorhanden ist.

Symptome
Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Lethargie,
nur noch wenig Urin absetzen, Nierenversagen.
Behandlung
Sofort zum Tierarzt gehen, Blutuntersuchung (Kalziumwert), medizinische Kohle
stationäre Aufnahme des Hundes bei schweren Vergiftungen, Infusionen.
Nur wenn die Nieren nicht schwer geschädigt sind, ist eine Heilung möglich.

Zwiebel (getrocknet/roh/gekocht)
Die Speisezwiebel, egal in welcher Form, ob getrocknet, roh oder gekocht, führt beim Hund zu starken Vergiftungen.
Die in der Zwiebel vorhandenen Schwefelverbindungen (Disulfide) verursachen eine Zerstörung der roten Blutkörperchen des Hundes.
Durch die Schwefelverbindungen (Disulfide) wird verhindert, dass der Blutfarbstoff Hämoglobin Sauerstoff im Blut des Hundes weitertransportiert.
Dadurch kommt es zu einer Schädigung der Bildung von Methämoglobin und der Erythrozytenmembran.
Schon ca. 5 -10 Gramm/Kg Körpergewicht des Hundes führen zur Zerstörung der Blutkörperchen.

Symptome
Erbrechen, Durchfall, Blutbildveränderungen, Blutarmut (schwere Anämien),
Gelbsucht (Schleimhäute und Haut färben sich Gelb), Futterverweigerung, Atemfrequenz (beschleunigt), Herzschlag (beschleunigt), Abgeschlagenheit, Urin (Blutspuren).
Behandlung
Sofort zum Tierarzt gehen, Antibiotika, Vitamingaben, Schonkost.
Bekommt der Hund keine Zwiebeln mehr, erholt er sich meist innerhalb von ca. 8 Tagen.

Süßstoff Xylit
Für Hunde kann die Aufnahme von dem Süßstoff Xylit tödlich sein.
Der Süßstoff Xylit ist in vielen zuckerfreien Lebensmitteln, Bonbons und Kaugummis enthalten.
Durch Xylit kann es bei dem Hund zu einem lebensbedrohlichen Sinken des Blutzuckerspiegels kommen, weil der Süßstoff eine erhöhte Ausschüttung des körpereigenen Insulins ins Blut hervorruft.

Symptome
Ca. nach einer halben Stunde: Schwäche, fehlende Koordinationsfähigkeit, Krämpfe, die Folge sind evtl. Leberschäden.
Behandlung
Sofort zum Tierarzt gehen

Weitere Vergiftungsquellen für den Hund
– Medikamente – Vergiftung beim Hund
– Vergiftung beim Hund durch chemische Substanzen
– Giftige Zimmerpflanzen, blühend und grün
– Giftige Gartenpflanzen, blühend und grün
– Giftige Tiere
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Quellen