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Afrikanische Hunderassen: Beschützer in der Wildnis

Afrikanische Hunderassen

Afrikanische Hunderassen: Beschützer in der Wildnis

Auch auf dem afrikanischen Kontinent sind Hunde seit Langem Begleiter für Menschen. Einige afrikanische Hunderassen, wie der Africanis oder der Basenji können ihre Abstammung sogar bis zur Zeit des alten Ägypten zurückverfolgen. Der Beste Freund des Menschen wurde vor allem für die Jagd und zum Schutz von Haus und Hof domestiziert. Auf dieses Erbe gilt es bei Anschaffung und Haltung zu achten. Im Allgemeinen brauchen afrikanische Hunde viel Zuwendung und eine erfahrene Hand. Ein paar afrikanische Hunderassen stellen wir Dir hier vor.

Afrikanische Jagdhundrassen

Weil Siedler afrikanische Hunderassen oft für die Jagd gezüchtet haben, brauchen diese Tiere Training und Führung. Wer die nötige Geduld aufbringt, darf sich dafür auf ihre Treue und Anhänglichkeit verlassen. Zu den Jagdhunden zählen der Rhodesian Ridgeback, der Sloughi oder der Basenji. Als Jagdhunde sind die meisten afrikanischen Hunderassen eher groß und an Auslauf gewöhnt. Für die 1-Zimmer-Wohnung sind sie nicht zu empfehlen und wer Bewegung scheut, sollte sich die Anschaffung auch lieber noch einmal überlegen. Auch die Ernährung ist hier wichtig. Wegen des ausgeprägten Bewegungsdrangs haben die Vierbeiner auch einen entsprechenden Energiebedarf. Gerade der Ridgeback mit seiner Muskelmasse und Bewegungsdrang braucht eine ordentliche Portion Fleisch für das nötige Eiweiß.

Der Rhodesian Ridgeback ist nach dem charakteristischen Streifen auf dem Rücken benannt.
  • Ridgeback: Der Rhodesian Ridgeback ist nach seinem Ursprungsland, dem heutigen Simbabwe, benannt. Den Namen verdankt er dem charakteristischen dunklen Streifen, der sich den Rücken entlangzieht. Ridgebacks kamen üblicherweise bei der Wildtierjagd zum Einsatz. Ein Hund, der auch die Konfrontation mit Löwen und anderen Großkatzen nicht scheut, hat seinen eigenen Kopf und muss erst erzogen werden. Gelingt dies, eignet sich der Ridgeback auch als Familienhund.
  • Sloughi: Der Sloughi gehört zu den ältesten Rassen der Welt mit Knochenfunden, die sich 5000 Jahre zurückdatieren lassen. Heute ist er selten geworden. Diesem Marokkanischen Hund sieht man sofort an, dass er als Renner gezüchtet wurde. Mit seinen langen Beinen und dem schlanken Körper wurde er bevorzugt zur Hetzjagd eingesetzt. Ebenso wie die Windhunde, denen er gleicht, hat er viel Energie und braucht daher entsprechend Auslauf. Sloughis können sehr anhänglich werden, während sie gegenüber Fremden zu Zurückhaltung neigen.
  • Azavakh: Der Azavakh ist, wie der Sloughi, mit den Windhunden verwandt und dient den Beduinen seit Jahrhunderten als Jagdhund. Auch im Temperament gleicht er dem Sloughi. Er kann anhänglich sein, aber zurückhaltend gegenüber anderen. Weil er für die Stimmungen seiner Bezugsperson sehr empfänglich ist, sollte man bei seiner Führung Gelassenheit an den Tag legen, damit er nicht unter Stress gerät.
  • Basenji: Auch der Basenji oder Kongo-Terrier gehört zu den afrikanischen Hunderassen, die für die Jagd gezüchtet wurden. Wie auch der Sloughi kann er auf eine stolze Geschichte blicken, die bis in die Zeit der Pharaonen zurückreicht. Er zeichnet sich vor allem durch seinen ausgeprägten Dickkopf aus, der eine erfahrene Führung erforderlich macht. Während ein Basenji zuhause eher entspannt sein wird, genießt er es im Freien zu rennen und sich auf alles zu stürzen, was sein Interesse weckt. Basenjis sind empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen und sollten daher in der Wohnung oder im Haus gehalten werden. Im europäischen Winter empfiehlt sich eine Jacke für den Hund.

Afrikanische Wachhundrassen

Neben der Jagd hatten und haben die afrikanischen Hunderassen noch eine weitere wichtige Aufgabe: den Hof vor menschlichen und tierischen Eindringlingen zu beschützen. Hier tun sich vor allem der Boerboel und der Atlas-Berghund, auch Aïdi genannt, hervor.

  • Boerboel: Niederländische Siedler in Südafrika haben den Boerboel, dessen Name „Bauernhund“ bedeutet, als Wach- und Hofhund gezüchtet. Um es mit wilden Tieren aufnehmen zu können, sind sie entsprechend massig gebaut: bis zu 90 Kilo kann ein Boerboel auf die Waage bringen, bei einer Widerristhöhe von 60 Zentimeter aufwärts. Als Wachhund hat der Boerboel einen ausgeprägten Revierinstinkt und braucht klare Führung. Außerdem entwickelt er eine enge Bindung an seine Schutzbefohlenen und fühlt sich erst wohl, wenn seine Treue erwidert wird. Dann aber stellt er einen lieben und treuen Familienhund dar, der alles für seine Familie tun würde.
  • Aïdi: Der Aïdi oder Atlas-Berghund, ist ein Wachhund aus dem Atlas-Gebirge im Norden Afrikas, wo er Häuser und Herden beschützte. Er ist aber auch als Jagdhund im Verbund mit dem Sloughi beliebt: während der Aïdi das Wild aufscheucht, hetzt der Sloughi ihm hinterher. Als eine der wenigen afrikanischen Hunderassen fühlt der Aïdi sich auch in kaltem Wetter pudelwohl. Als Hütehund braucht der Aïdi ähnlich wie die meisten anderen afrikanischen Hunderassen Training und Führung von erfahrener Hand.

Weitere afrikanische Hunderassen

Die meisten der afrikanischen Hunderassen dienten den Menschen im täglichen Kampf um das Überleben in einer gefährlichen Umgebung, daher handelt es sich in der Regel um Hunde, die für die Jagd oder die Bewachung von Hof und Tieren geeignet sind. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Ein Coton de Tuléar, eine andere Afrikanische Hunderasse.
Der Coton de Tuléar ist der einzige Schoßhund unter den afrikanischen Rassen
  • Chinesischer Schopfhund: Von dem Namen sollte man sich nicht täuschen lassen: der Chinesische Schopfhund gehört dennoch zu den afrikanischen Hunderassen. Den Namen bekam er, weil auf chinesischen Handelsschiffen Ratten jagen sollte. Der Chinesische Schopfhund ist meistens nur am Kopf, der Rute und den Pfoten behaart, während der Körper unbehaart ist. Schopfhunde sind liebevolle und verspielte Zeitgenossen, die für gewöhnlich nicht bösartig werden. Sie sind seltene Haustiere, die vor allem für ihre unverbrüchliche Treue geschätzt werden.
  • Coton de Tuléar: Dieses aus Madagaskar stammmende Fellknäuel scheint gegenüber den anderen afrikanischen Hunderassen vollständig aus dem Rahmen zu fallen. Der Coton de Tuléar ist klein, lieb, verspielt und flauschig. Damit erfreut er sich weltweit großer Beliebtheit. Er benötigt weniger Training und Führung als die Jagd- und Wachhunde, aber immer noch viel Beschäftigung und Zuwendung damit er sich nicht langweilt.

Afrikanische Hunderassen: Treue Begleiter

Die Hunde der afrikanischen Rassen sind anspruchsvolle Tiere. Sie benötigen Erfahrung, Training, Geduld und Zuwendung. Wer mit Hunden wenig oder keine Erfahrung hat, sollte sich vorerst woanders umsehen. Wer aber in der Lage und willens ist sich um sie zu kümmern, wird mit einem treuen und lieben Begleiter belohnt.

FAQ rund um Afrikanische Hunderassen

Für wen sind afrikanische Hunderassen geeignet?

Die meisten der afrikanischen Hunderassen empfehlen sich eher für die erfahrene Haltung. Als Jagd- und Wachhunde sind sie stark und eigenwillig und müssen entsprechend ausgebildet werden. Dafür braucht es Erfahrung und Geduld.

Eignen sich afrikanische Hunderassen als Familienhunde?

Einige der afrikanischen Hunderassen sind gute Familienhunde. Andere brauchen geduldige Führung oder kuscheln nicht so gern, sodass sie für einen Haushalt mit Kindern eher nicht in Frage kommen. Es empfiehlt sich, sich vorab über die jeweilige Rasse zu informieren.

Kann ich afrikanische Hunderassen in Europa halten?

Hier gibt es zwei Dinge zu beachten: das Klima und die Rechtslage. Einige der afrikanischen Hunderassen haben keine Schwierigkeiten, sich an die kühleren Temperaturen zu gewöhnen. So fühlt der Aïdi, der aus dem Atlas-Gebirge in Nordafrika stammt, sich auch im europäischen Winter noch pudelwohl. Obwohl man es vielleicht nicht glauben würde, hat auch der Nackthund unter den afrikanischen Hunderassen, der Abessinische Sandterrier, keine Schwierigkeiten mit niedrigen Temperaturen. Ganz anders sieht dies etwa beim Azawakh aus, der bei kühlerem Wetter eine Jacke braucht.

Gibt es Vorschriften für die Haltung afrikanischer Hunderassen?

In einigen europäischen Ländern gelten für manche der afrikanischen Hunderassen Auflagen. So wird etwa der Boerboel in einigen Gebieten als potentiell gefährlich eingestuft. Vor der Anschaffung sollte man sich über die rechtlichen Vorschriften am Wohnort informieren. Dasselbe gilt beim Verreisen mit dem Hund.

Quellen

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