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Wie funktioniert die Hierarchie in einem Hunderudel?

Wie funktioniert die Hierarchie in einem Hunderudel?

Der Rückgang an zwischenmenschlichen Kontakten in den vergangenen Coronajahren war für viele Menschen ein klares Argument für die Anschaffung von Haustieren. Statistisch gesehen hatten dabei vor allem Hunde die Nase vorn. Doch das Sozialverhalten von Hunden unterscheidet sich von menschlichem. Wer sich den ersten Vierbeiner ins Haus holt, muss das erst begreifen. Wie tickt der Hund im Rudel und wie prägt das Sozialverhalten der Vierbeiner die Beziehung zwischen Mensch und Tier?

Hunde sind keine Einzelgänger

Das Sozialverhalten ist Hunden von Natur aus eingeschrieben. Wie Wölfe orientieren sich die Tiere am Leben im Rudel. Damit dieses Leben in der Gruppe funktioniert, ist die Übernahme von bestimmten Rollen notwendig. Aus der Rollenübernahme resultiert eine Hierarchie innerhalb der Gruppe und ein stabiles Gruppenverhalten. Wo Hunden zusammen mit anderen Tieren leben, ist ein typisches Rudelverhalten zu beobachten. Sogenannte Alphatiere unterwerfen Beta-Tiere. Diese dominieren andere Tiere, die in der Rangordnung unter ihnen stehen. Bei Hunden lässt sich eine solche Dominanz an typischen Gesten beobachten.

Alphatier oder flexible Gruppenstruktur?

Lange Zeit wurde angenommen, dass ein Rudel von einem Alphatier angeleitet wird. So ging man bei Wölfen von einem einzelnen Leitwolf auf, der das gesamte Rudel anleitet. Die moderne Verhaltensforschung hat sich von dieser Vorstellung jedoch verabschiedet. Neuere Studien zeigen, dass die Hierarchie bei Wölfen und Hunden viel flexibler zustande kommt. Offenbar übernehmen einzelne Tiere gegenüber bestimmten anderen Tieren und in konkreten Situationen eine Leitfunktion. Die Position in der Gruppe und das Sozialverhalten können sich verändern. Wie sich im Blog von Schecker nachlesen lässt, kann es das Sozialverhalten gezielt fördern, wenn man mehrere Hunde im Rudel hält.

In welchen Gesten zeigt sich das Sozialverhalten

Durch körperliches Aufbäumen, Raufen und Bellen zeigen Hunde Selbstbewusstsein. Beugt das Tier seinen Kopf nach unten, zieht es die Ohren und den Schwanz ein, so ordnet es sich seinem Gegenüber unter. Gesten wie diese lassen sich in Hundegruppen beobachten und zeigen sich auch im Kontakt zum Menschen. Den Halter nehmen Hunde ebenfalls als Gruppenwesen wahr. Wer die Gesten seiner Vierbeiner beobachtet, verbessert damit die Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Ein erfahrener Hundehalter erkennt, wie seine Hunde ihm zeigen, dass sie ihn wirklich mögen.

Wirkt sich das natürliche Rudelverhalten in der Hundeerziehung aus?

Gegenüber Menschen legen Hunde eine größere Toleranz bei Fehlverhalten an den Tag als sie dies gegenüber vierbeinigen Freunden tun. Der Mensch wird als dominantes Tier wahrgenommen. Wenn er dem Hund Futter klaut, ordnen sich viele Hunde unter und verhalten sich ruhig. Gegenüber Hunden können kleine Störungen dagegen schnell zu lautstarkem Widerstand führen. An den sozialen Austausch mit Hunden kann der Tierhalter insofern gelassen herangehen. Auf der anderen Seite sind klare und verlässliche Ansagen in der Hundeerziehung enorm wichtig. Das Tier strebt nach einem stabilen Gruppenverhalten. Es möchte sich auf ein berechenbares Verhalten seines Gegenübers verlassen können. Diese Berechenbarkeit sollte der Mensch ihm bieten.