Golden Retriever

Golden Retriever – Rassenporträt

Golden Retriever gehören in einigen Ländern zu den beliebtesten Hunderassen. Sie eignen sich gut als Blindenführhunde ,apportieren hervorragend, schnüffeln für den Zoll und sind auch für die Wasserarbeit geeignet.
Aber vor allem ist dieser kinderliebe, sanfte und ruhige Hund der ideale Familienhund.

FCI

FCI Nr.111, Gr.8, Sek.1

Ursprungsland:

Großbritannien

Lebenserwartung:

 12 – 15 Jahre

Verwendung heute:

Blindenhund, Rettungshund, Begleithund, Familienhund

Verwendung früher:

Apportierhund für Wild

Geschichte des Golden Retriever:

Der Ursprung der Retriever ist mit vielen Geschichten verbunden, deren Wahrheitsgehalt nicht mehr überprüft werden kann. Nur eins ist sicher, dass Neuseeland der Ursprung aller Retrieverrassen ist.
Anfang des 19.Jh. bestand zwischen Neufundland und England ein reger Fischhandel.
Die britischen Seeleute beobachteten die Hunde in Neuseeland bei der Arbeit und lernten sie so kennen.
Das Wetter konnte noch so rau sein, sie apportierten die Bootsleinen aus dem Wasser und brachten diese an Land oder sie brachten die aus den Netzen gefallenen Fische zurück.
Die Seeleute waren von den wasserfreudigen und wetterfesten Hunden so begeistert das sie in den folgenden Jahren mehrere Hunde mit nach Hause, nach England, brachten.
Der Golden Retriever ist im letzten Jahrhundert im hohen Norden Schottlands entstanden.
Begründer der Rasse war Sir Dudley Coutts Marijoribanks (1820 – 1894) später auch Lord Tweedmouth genannt.
In Großbritannien lag die Hundezucht, damals in den Händen des Landadels.
Bis 1864 lässt sich die Geschichte dieser Hunde zurück verfolgen.
1864 kaufte der Lord Tweedmouth einen gelben Wavy-Coated Retriever Rüden namens „Nous“ von einem Schuhmacher der in Brighton lebte.
Er, Nous, war der einzige gelbe Welpe unter ansonsten schwarzen Geschwistern geworfen worden.
1868 wurde „Nous“ mit „Belle“, einer Tweed-Water-Spaniel-Hündin, gepaart.
Die Tweed-Water-Spaniel waren als wasserbegeisterte, sehr ausdauernde und gute Apportierhunde bekannt.
Bis 1888  wurden die Nachkommen von „Nous“ und „Belle“ mit weiteren Wavy-Coated Retrievern und Tweed-Water-Spaniels gekreuzt.
Aber auch mit Irish Settern und – in einer bestimmten Linie – mit einem sandfarbenen Bluthund.
Im Laufe der Jahre bekam man einen  Retriever mit spezifischen, für die anspruchsvolle „Arbeit nach dem Schuss“ erforderlichen Eigenschaften und mit einem sehr gefälligen äußeren der Golden Retriever.
1952 tauchte das Zuchbuch des Lord Tweedmouth auf, der Großneffen, der Earl of Ilchester, hatte es gefunden.
Seit 1935 sind dort von ihm alle Namen und der Zuchtablauf aufgeschrieben worden.
1842 und 1852 sind je ein schwarzer und ein goldener Retriever erwähnt worden.
1913 wurde die Rasse vom britischen Kennel Club offizell anerkannt.
1920 wurde der erste Golden Retriever Club gegründet.
Es fanden sich sehr schnell viele Liebhaber der Hunderasse wodurch deren Beliebtheit besonders in England und den USA rasant anstieg.
Ca. 1980 fasste die Rasse auch hier auf dem europäischen Kontinent verstärkt Fuß.
Anfang der 1990er Jahre wurden diese Hunde regelrecht zu einem „Modehund“ (mit all den Schattenseiten) durch Filme und viele Auftritte in Fernsehwerbungen.
Heutzutage ist diese Rasse eine der beliebtesten Hunderassen, mit den meisten Welpenwürfen bei den Rassehunden im deutschsprachigen und angelsächsischen Raum.
Auch in den Benelux-  und skandinavischen Ländern ist er als Haushund sehr stark verbreitet.
Die Hunde sind auch eingeschränkt im süd- und im osteuropäischen Raum und in Frankreich anzutreffen.

Erscheinungsbild

Er ist ein mittelgroßer, harmonisch erscheinender Hund, mit einem freundlichen Ausdruck.

Widerrist:

Rüde: 56 – 61 cm
Hündin: 51 – 56 cm

Gewicht:

Rüde: 34 – 40 Kg
Hündin: 30 – 36 Kg

Fell:

Das Haarkleid ist lang, glatt, seidig, glänzend und wellig (nicht gelockt).
Die Unterwolle ist dicht und wasserabstoßend.

Fellfarben

Schattierungen von gold – cremefarben, alle goldtöne, aber nicht rötlich, mit einem kleinen weißen Abzeichen auf der Brust

Pflege des Golden Retriever:

Das Fell ist pflegeleicht und sollte regelmäßig und gründlich gebürstet werden.
Vor allem im Frühjahr, in der Zeit des Fellwechsls,
wenn er das dichtere Winterfell verliert sollte er täglich gebürstet werden.
Die toten Haare müssen unbedingt entfernt werden da
der Hund sonst unter lästigen Juckreiz leidet.

Ist das Fell durch Regen oder einem Bad im See nass sollten Sie ihren Vierbeiner mit einem Handtuch gut trocken rubbeln, denn die dichte Unterwolle trocknet nur langsam.
Seine Augen und Ohren sind oft empfindlich und brauchen auch Pflege, da eignen sich Pflegemittel wie z.B. ein mildes Ohrenreinigungsmittel und für die Augen eine Benetzlösung.
In der Zeckenzeit sollte der Goldie täglich nach diesen Plagegeistern abgesucht werden.
Die Pfotenhaare, zwischen den Fußballen, sollten regelmäßig kontrolliert werden und bei Bedarf gekürzt werden.

Charakter

Er ist ruhig, geduldig, kinderlieb, intelligent, aufmerksam, niemals aggressiv, freundlich, anpassungsfähig, gelehrig, treu, ausgeglichen, folgsam, liebevoll, anlehnungsbedürftig, sensibel, wasserliebend und sehr Menschenbezogen,

Haltung:

Diese Hunderasse freut sich über aktive Menschen denen Bewegung Vergnügen bereitet, Stubenhocker mögen Sie dagegen nicht so sehr.
Er braucht sehr viel Bewegung und Auslauf, ein normales gassigehen, einmal um den Häuserblock reichen ihm bei weitem nicht.
Im erwachsenen Alter kann man ihn gut neben dem Fahrrad laufen lassen oder zum joggen mitnehmen.
Aber auch die langen Spaziergänge am Tag genießt er in vollen Zügen, gerne wandert er mit Herrchen und Frauchen durch Wald und Flur aber genau so gerne genehmigt er sich auch mal ein ausgiebiges “Schlammbad”, wenn´s sein muss auch mal in einer Pfütze.
Sie sollten also keine Probleme mit nassen und auch mal dreckigen Hunden haben, denn diese Hunde gehen sehr gerne ins Wasser und sind dann kaum zu halten.
Auch für den Hundesport (Agility, Dummytraining, Flyball) ist er gut geeignet, sie lassen sich aber auch gerne zu Ball- und Apportierspiele animieren.
Sind diese Hunde unterfordert und/oder gelangweilt können unerwünschte Verhaltensweisen (wie z.B. Wildern oder Zerstörungswut usw.) auftreten.
Er braucht eine liebevolle und einfühlsame Erziehung mit der nötigen Konsequenz, dann ist er ein treuer Familienhunde.
Für die Welpen ist der Besuch einer Welpenschule ein ungeschrieben Gesetz.
Die vorgearbeitete Sozialisierung, die jeder gute Züchter gibt, muss sich noch verfestigen. Im Welpenalter ist dadurch auch genug Freiraum zum spielen und raufen mit gleichaltrigen Artgenossen gegeben.
Diese Hunderasse ist durchaus auch in einer Stadtwohnung gut zu halten, vorausgesetzt dem großen täglichen Bewegungsdrang wird genüge getan.
Lieber ist dem Golden Retriever ein Haus mit einem großem Garten in dem er sich richtig austoben kann.

Achtung
Als Wachhund ist der Golden Retriever nicht geeignet, da er Gäste, auch „ungebetene“ nicht verbellt, sondern freudig begrüßt.
Durch seine Menschenbezogenheit ist der Golden Retriever nicht für die Zwingerhaltung geeignet, er braucht seine Familie um sich.

Rassespezifische Krankheiten:

Hüftgelenksdysplasie (HD), Defekt der Gelenkpfanne des Hüftgelenks
Ellenbogendysplasie (ED), ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellbogengelenks
Stenosen (Gefäßmissbildungen)genetisch bedingt
Herzfehler, Epilepsie
Hereditärer Katarakt (HC), Grauer Star
Progressive Retina Atrophy (PRA), ist ein langsam fortschreitendes Absterben der Netzhaut
Retinadysplasie (RD), ist eine Fehlentwicklung in der Netzhaut, die schon im Welpenalter zu sehen ist.

Weitere Hunderassen von A-Z