Kangal – ein selbstbewusster Hütehund

Das Wichtigste in Kürze

Handelt es sich beim Kangal um den stärksten Hund der Welt?

Beim Kangalen handelt es sich um einen sehr starken Hund, allerdings gibt es keine offizielle Liste darüber, welcher Hund der stärkste der Welt ist. Erfahre hier mehr.

Ist ein Wolf stärker als ein Kangal?

Der Wolf und der Kangal gleichen sich in ihrer Stärke ungefähr aus. Lies hier mehr.

Darf man in Deutschland einen Kangalen halten?

In den meisten Bundesländern sind Kengalen erlaubt. In Hessen und Hamburg gilt er als Listenhund. Erfahre hier mehr über die Legalität von Kangalen in Deutschland.

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Der türkische Hütehund Kangal

Der Kangal-Hund ist ein großer und eindrucksvoller Herdenschutzhund. Sein massiges und muskulöses Erscheinungsbild verschafft oftmals ihm Respekt. Das Wesen des Hundes ist von Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft geprägt.

Rasseporträt: Kangal („Schwarzkopf“)

Die anderen geläufigen Namen des Kangals: Karabaş (türkisch für „Schwarzkopf“), Karabash, Akbaþ, Türkischer Hirtenhund, Çoban Köpeði, Anatolischer Hirtenhund, Sivas
Ursprungsland: Türkei
Lebenserwartung: 15–20 Jahre
Verwendung früher: Hirtenhunde
Verwendung heute: Herdenschutzhund, Hütehund
Größe: Rüde: 76 – 81 cm, Hündin: 71 – 76 cm
Gewicht: Rüde 50 – 66 kg, Hündin 41 – 54 kg
Fell: kurz, stockhaarig, doppeltes Haarkleid, weder wellig noch flauschig
Fellfarben: einfarbig – meist cremefarbend mit schwarzer Maske.
Weitere große Hunderassen: Irischer Wolfshund, Mastiff und Deutsche Dogge 

 

Geschichte und Herkunft

Über den Ursprung der großen Hunderasse besteht bei Historikern Uneinigkeit. Einige Forscher vermuten, dass frühe Vorfahren des Hundes bereits vor mehr als 10.000 Jahren von Nomaden zum Schutz von Schafherden eingesetzt wurden. Die Namensgleichheit mit der türkischen Stadt Kangal weist auf eine Herkunft von dort hin.

Trotz ihrer langen Tradition wurde die Rasse erst im Jahr 2018 durch den internationalen Zuchtverband FCI anerkannt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Verband die Hunde mit anderen Rassen unter dem Namen „Anatolischer Hirtenhund“ zusammengefasst.

Kangal-Hunde wurden in Ostanatolien jahrhundertelang als zuverlässige Bewacher von Schafherden eingesetzt und erhielten aufgrund ihrer schwarzen Maske den Namen Karabash (Schwarzkopf). Wegen ihrer Herkunft zählen Kangals zu den anatolischen Hirtenhunden (türkisch: Coban Köpegi).

Die geografische Lage und die kargen Verhältnisse forderten von den Hirtenhunden einiges ab. Ohne menschliche Begleitung waren sie mit der Bewachung der Herde betraut und oft wochenlang auf sich gestellt. Führt man sich die Herkunft der Hunde vor Augen, wird auch schnell klar, wie die große Hunderasse zu ihrer Robustheit und ihren typischen Eigenschaften, wie Selbständigkeit und Abgrenzung gegenüber Fremden, kam.

Heute wird der Kangal-Hund, neben seiner Tätigkeit als Herdenschutzhund, vermehrt auch als Wachhund eingesetzt. Seit einigen Jahrzehnten trainiert die türkische Armee den Hund auch für militärische Zwecke.

Erscheinungsbild

Zunächst fallen die beeindruckenden Maße des Hundes ins Auge: Am Übergang vom Hals zum Rücken (Widerrist) sind Hündinnen zwischen 65 und 73 Zentimeter groß. Rüden werden sogar zwischen 72 und 78 Zentimeter.

Mit einem Gewicht zwischen 48 und 60 Kilogramm (Hündinnen: 40 bis 50 Kilogramm) zählt der Kangal zu den schwersten Hunderassen überhaupt. Interessanterweise liegt das Gewicht bei Zuchten außerhalb seines Stammlandes Türkei bei bis zu 70 Kilogramm, was mit der abweichenden Ernährung der Hunde zu erklären ist.

Kennzeichnend für den Türkischen Kangal ist ebenso die schwarze Maske. Ein reinrassiger Kangal ist laut Vorgaben der FCI immer einfarbig. Die Farbe des Fells reicht dabei von hellgrau-braun bis hin zu stahlgrau. Aufgrund ähnlicher Fellfarbe sind Kangals farblich von den Weidetieren, die sie beschützen sollen, oft nicht zu unterscheiden.

Das Fell wird – abhängig von der Jahreszeit – bis zu sieben Zentimeter lang. Dieses dicke und harte Schutzfell hat bei kaltem Wetter eine dichte Unterwolle. In der warmen Jahreszeit wird ein großer Teil dieser Unterwolle abgeworfen und lässt ein glattes, anliegendes Deckhaar zurück. Das Fell schützt die große Hunderasse vor Frost im Winter und Sonneneinstrahlung im Sommer.

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Charakter des Hundes

Der Türkische Kangal ist ein Herdenschutzhund – und so verhält er sich auch. Wachsamkeit und Schutzinstinkte liegen seiner Natur. In ihrer Heimat waren die Hunde reine Arbeitstiere. Zuwendungen durch Menschen kannten Sie dort kaum.
Ihr Auftreten ist dadurch selbstbewusst und eigenständig. Andere Herdenschutzhunde stehen im Verruf, impulsiv und unüberlegt zu agieren. Der Kangal hingegen geht besonnen und diszipliniert vor.

Zu den Personen in seinem direkten Umfeld bauen sie eine enge Bindung auf. Fremden Hunden und Menschen begegnen sie aber mit Argwohn, zuweilen auch mit Misstrauen. Diese Zweifel bringen die Kangals durch aufgestellten Schwanz und Ohren zum Ausdruck.

Sein Territorium bewacht und beschützt der Herdenschutzhund selbständig, notfalls bis auf das Äußerste. Nicht zuletzt wegen dieser Charaktereigenschaften werden Türkische Kangals vermehrt auch hierzulande eingesetzt, um Schafe vor Übergriffen von Wölfen zu schützen. In Afrika sind Regionen bekannt, in denen der Hund sogar zum Schutz vor Geparden eingesetzt wird. Das Temperament des Kangal-Hirtenhunds ist dementsprechend ausgeprägt.



Kangal vs Wolf


Du fragst dich, ob ein Kangal stärker als ein Wolf ist? Wölfe sind bekannt dafür, große Beutejäger zu sein und über beeindruckende Kräfte und Ausdauer zu verfügen. Kangals wurden jedoch gezüchtet, um Schafherden vor Wölfen und anderen Raubtieren zu schützen, und sind daher als starke und mutige Verteidiger bekannt. Im Vergleich dazu kann man argumentieren, dass ein Kangal einem Wolf gegenüber im Vorteil ist, wenn es darum geht, eine Herde zu schützen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich hierbei um individuelle Unterschiede handelt und dass es keine allgemeine Antwort darauf gibt, welcher von beiden stärker ist.


Haltung

Entsprechend seiner Herkunft begnügt sich ein Kangal mit einer äußerst bescheidenen Lebensweise. Zum einen betrifft das die Unterbringung: Nachts fühlen sich die Tiere draußen im Freien am wohlsten. Ihrer Abstammung nach verbringen sie ohne Probleme das ganze Jahr unter freiem Himmel. Was die Nahrung betrifft, begnügen sich die Hunde mit einfachem (aber hochwertigem) Trockenfutter.

Kangals sind sehr freiheitsliebend. Ein ausreichend großes Grundstück zum Auslauf ist optimal, zu kleine Umgebungen führen zu Stress. Durch den Trieb des Hundes, stets Wache zu halten, ist die klare Abgrenzung des Grundstücks, etwa durch einen massiven Zaun aus Stahl, empfehlenswert. Eine Zwingerhaltung ist nicht artgerecht für diese Rasse. Auch die Haltung in einer Stadtwohnung schließt sich normalerweise aus. 

Problematisch wird, aufgrund der Eigenschaften des Hundes, eine Anschaffung für Anfänger sein. Nur erfahrene und durchsetzungsstarke Hundebesitzer sollten die Haltung eines Kangals in Betracht ziehen.

Wer um dessen Herkunft weiß, kann sich denken, wie viel Auslauf der Hund benötigt. Regelmäßige, ausgedehnte Spaziergänge sind deshalb verpflichtend. Nur eingeschränkt empfehlenswert ist die Eignung als Familienhund. Schon alleine durch seine enorme Größe und sein massives Gewicht kann das Spielen mit Kindern gefährlich werden. 

Die Haltung zusammen mit anderen Tieren im Haushalt wird ebenfalls konfliktbehaftet sein. Weitere Hunde sind für den Kangal Konkurrenz, die zu ernsten Rangstreitigkeiten führen können. 

Bevor ein Kangal ins Haus kommt, sollte sich der künftige Besitzer ausreichend Gedanken zur Haltung gemacht haben. Der Hund stellt alleine durch seine Maße und seinen besonderen Charakter eine Herausforderung für jeden Hundehalter und dessen Umgebung dar. Nur wenn das Umfeld, die Erfahrung und der Wille zur konsequenten Erziehung gegeben sind, kann das Zusammenleben gelingen.


Zusätzliche Information: Kangals sind große und kräftige Hunde, die nicht für Anfänger oder unerfahrene Hundebesitzer geeignet sind. Es ist wichtig, dass sie von erfahrenen Besitzern erzogen und trainiert werden, um unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden.


Ein starker Hund?

Du möchtest wissen, ob der Kangal der stärkste Hund der Welt ist? Kangals sind bekannt dafür, stark und mutig zu sein. Es gibt jedoch keine offiziellen Aufzeichnungen darüber, welcher Hund als der stärkste angesehen wird. Einige Leute glauben, dass Kangals dank ihrer Größe und Stärke einen besseren Schutz bieten können als andere Hunderassen. Andere argumentieren jedoch, dass es andere Hunderassen gibt, die genauso stark oder sogar stärker sind.

Erziehung

Die Erziehung sollte langsam, aber immer diszipliniert begonnen werden. Vorwissen über rassetypisches Verhalten ist hier zwingend erforderlich. Die Unterweisung eines Herdenschutzhundes erfordert viel Zeit. Und meist noch mehr Geduld. Nicht immer werden Befehle des Herrchens gleich befolgt, Kangals können sehr eigenwillig sein. 


Tipp:

  1. Kangals brauchen viel Bewegung und körperliche Aktivität, um gesund und glücklich zu bleiben. Es ist wichtig, sie täglich ausreichend Gassi zu führen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Energie abzubauen.
  2. Kangals sind sehr intelligente Hunde und brauchen regelmäßige mentale Herausforderungen, um ihre geistigen Fähigkeiten zu fördern. Beschäftigungsspiele und Gehirnjogging-Aktivitäten können ihnen helfen, geistig gefordert zu bleiben.
  3. Kangals haben einen starken Schutzinstinkt und können ihre Besitzer und ihr Territorium verteidigen. Es ist wichtig, sie gründlich zu trainieren und sozialisieren, um ihre aggressive Verhaltensweise zu kontrollieren und zu vermeiden.


Krankheiten und Lebenserwartung

Der Kangal gilt als äußerst robust. Erkrankungen, die bei Kangals gehäuft auftreten, sind nicht bekannt. Wie die meisten großen Hunderassen ist der Hund aber auch für Hüftund Schultergelenksdysplasien anfällig. Außerdem kann eine Magendrehung auftreten. 

Bei guter Gesundheit und entsprechender Pflege wird ein Kangal zwischen 9 und 11 Jahre alt.


Hinweis:

  1. Kangals haben einen starken Schutzinstinkt und können schnell aggressiv werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Es ist wichtig, sie von klein auf gut zu sozialisieren und zu trainieren, um unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden.
  2. Kangals sind große und kräftige Hunde und können eine Herausforderung bei der Erziehung darstellen. Es ist wichtig, einen erfahrenen Hundetrainer zu konsultieren, um sicherzustellen, dass sie richtig trainiert werden.
  3. Kangals können anhänglich und treu zu ihren Besitzern sein, aber sie können auch unter Separation Angst leiden. Es ist wichtig, ihnen genügend Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, um sicherzustellen, dass sie sich geborgen und geliebt fühlen.

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Ist der Kangal ein gefährlicher Hund?

In den Bundesländern Hessen und Hamburg wird der Kangal mittlerweile als Listenhund geführt. Somit gilt der Kangal als Kampfhund. Dabei wird seitens der Behörden die Gefährlichkeit der Rasse vermutet. Bedauerlicherweise muss gesagt werden, dass diese Einstufung nicht grundlos erfolgte. Es liegen Meldungen vor, in denen andere Hunde oder unbeteiligte Passanten von Kangals gebissen wurden.

Ist der Kangal aber deshalb per se ein gefährlicher Hund? Ein klares Nein. In den meisten Fällen ist es die falsche Haltung und eine nicht artgerechte Erziehung, die zu dem Fehlverhalten der Hunde führt. Auch wenn der Kangal ein Kampfhund ist, droht keine aktive Gefahr von ihm. Der Kangal-Hirtenhund hat viel Temperament, dies macht ihn jedoch nicht gefährlich.

Einige Fachleute fordern deshalb einen Sachkundenachweis für Rassen wie dem Kangal. Damit möchten sie sicherstellen, dass die Halter Verhaltensauffälligkeiten ihres Hundes rechtzeitig erkennen. Nur so können sie gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern.

Bei konsequenter Erziehung und einer Haltung, entsprechend seiner Herkunft, ist der Kangal ein freundlicher, sensibler, genügsamer und langlebiger Hund, der seiner Umwelt keinerlei Probleme bereitet. Dennoch hat der Kangal-Hirtenhund viel Temperament.


Achtung: Kangals sind ein geschützter Hund in ihrer Heimat Türkei und es gibt Regeln und Gesetze, die ihre Ausfuhr regulieren. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass man die erforderlichen Dokumente und Genehmigungen hat, bevor man einen Kangal in ein anderes Land importiert, um gegen die Gesetze zu verstoßen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass nicht alle Länder die Einfuhr von Kangals erlauben und es wichtig ist, sich über die Gesetze und Vorschriften im Zielland im Voraus zu informieren.


In Kürze

Kangals sind hinsichtlich Ernährung, Unterbringung und Pflege als äußerst genügsame Tiere bekannt. Trotzdem gibt es bei deren Haltung einige Dinge zu beachten. Durch ihre Abstammung und die angeborenen Schutzinstinkte ist die Rasse fremden Hunden und nicht vertrauten Menschen gegenüber misstrauisch oder gar ablehnend. Kangals müssen deshalb konsequent geführt und entsprechend ihres beschützenden Wesens erzogen werden.

Trotz ihrer herausfordernden Eigenschaften erfreuen sich Kangals auch bei uns einer hohen Beliebtheit. Viel Auslauf und eine abwechslungsreiche Beschäftigung sind dabei ein Muss. Eine Haltung in der Stadt ist nicht empfehlenswert. Seit dem steigenden Bestand von Wölfen wird die große Hunderasse auch in unseren Breiten vermehrt als Herdenschutzhund eingesetzt.

FAQ zu Kangal

Ist der Kangal ein gefährlicher Hund?

 

Aufgrund ihres großen Schutzinstinkts und Argwohn gegenüber Fremden benötigen Kangals eine für sie passende Umgebung sowie einen Besitzer, der sich mit der Erziehung dieser Rasse auskennt. Bei konsequenter Erziehung und einer Haltung, entsprechend seiner Herkunft, ist der Kangal ein freundlicher, sensibler, genügsamer und langlebiger Hund, der seiner Umwelt keinerlei Probleme bereitet.

 

Was zeichnet die Hunderasse Kangal aus?

 

Der Kangal ist bekannt als ein sehr starker und ausdauernder Hund, der ursprünglich zur Hütung von Schafen und Rindern gezüchtet wurde. Sie sind auch intelligente Hunde und lernen schnell. Allerdings sind Kangals aufgrund ihrer Größe und Stärke nicht für alle Menschen geeignet und erfordern in der Regel eine sorgfältige Erziehung und Sozialisierung.

 

Für wen ist die Haltung eines Kangals geeignet?

 

Die Haltung eines Kangals ist in der Regel nicht für alle Menschen geeignet. Kangals sind große und starke Hunde, die eine sorgfältige Erziehung und Sozialisierung benötigen. Sie sind auch sehr aktive Hunde und benötigen täglich viel Auslauf und Bewegung. Es ist wichtig zu beachten, dass Kangals in manchen Gebieten als gefährlich eingestuft werden und es möglicherweise Einschränkungen bei der Haltung gibt.

 

 

Quellen

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