Foxterrier

Foxterrier – Rasseporträt

Diese Namen bezeichnen dieselbe Rasse:

Rauhaar/Rauhhaar

FCI:

FCI Nr. 169, Gr. 3, Sek.1

Ursprungsland:

Grossbritannien

Lebenserwartung:

12 – 15 Jahre

Verwendung heute:

Begleithund, Familienhund, Jagdgebrauchshund, Nagetierfänger

Verwendung früher:

Jagdhund, Nagetierfänger

Geschichte:

Im 14./15. Jh. wurden die die Vorfahren des Foxterriers erstmalig in alten Aufzeichnungen erwähnt.
1814 züchtete ein Pfarrer, namens Jack Russel die rauhaarige Variante des Foxterriers in England.
Man brauchte damals einen Hund mit rauem Fell, dass ihn vor Gestrüpp und Dornen schützte, wodurch der  inzwischen ausgestorbene Wire-Haired Terrier eingekreuzt wurde.
Um 1860 lebte der Urahn aller Drahthaar Foxterrier „Old Tip“ in Yorkshire.
Im Jahr 1862 wurde er auf Jagdbildern in Birmingham ausgestellt.
1870 wurden beide Arten des Foxterriers erstmals als jeweilige Rasse anerkannt.
1876 erfolgte die Gründung des „Fox Terrier Club“  in England, es werden die Rassestandards für Glatthaar- und Drahthaar-Foxterrier festgelegt und vom „Kennel Club“ anerkannt.
1876 werden die ersten Foxterrier nach Deutschland ausgeführt.
1877 fand in England die erste Foxterrier Schau statt, mit 220 Hunden.
1889 wurde der „Deutsche Foxterrier-Klub“ (DFK) gegründet, dieser bringt auch das Stammbuch heraus.
1909 schließen sich weitere deutsche Klubs  mit dem DFK zum Deutschen Foxterrier-Verband (Deutscher Foxterrier Verein e. V.) zusammen. Dieser führt das Foxterrier-Stammbuch (Zuchtbuch) weiter und gibt die Verbandszeitschrift „Der Foxterrier“ heraus.
1913 wurde der Drahthaar Foxterrier erst als eigene Rasse anerkannt, zu dem Zeitpunkt wurde das Trimmen offiziell erlaubt.
Der Siegeszug der Drahthaar Foxterrier, um die Welt, begann in den 20er/30er Jahren zu dieser Zeit wurde er ein ausgesprochener Modehund.
Der Glatthaar Foxterrier verlor dabei an Beliebtheit.
Viele Drahthaar Foxterrier wurden zu Filmhunden, was der Rasse allerdings große Nachteile brachte. Sogar in dem Comic „Tim und Struppi“ wurde sie verewigt.
Es kam zu Massenzuchten und dadurch wurden viele übernervöse und krankheitsanfällige Hunde geboren.
Heute hat sich diese Rasse davon halbwegs von dem damaligen Modehund dasein erholt.
1949 erreichte der Drahthaar Foxterrier den qualitativen Höchststand mit rd. 10.000 eingetragenen Welpen.
2001 enthielt das Deutsche Foxterrier-Zuchtbuch (DFZB) 2001 1.155 Welpeneintragungen.

Erscheinungsbild und Fellpflege des „Hunderasse“

Der Foxterrier ist im allgemeinen ein lebhafter und
aktiver Hund, der ein  von Eleganz und Anmut geprägtes äußere Erscheinungsbild hat. Die kleinen dunklen Augen versprühen Charme und Witz.

Widerrist:

Rüde: bis 39 cm
Hündin: bis 36 cm

Gewicht:

Rüde: ca. 9 Kg
Hündin: ca. 7 Kg

Fell:

Haarkleid dicht, sehr drahtige Beschaffenheit,
sehr rauh,(„ähnelt einer Kokosmatte“)
Unterwolle kurz, weich

Fellfarben

vorherrschend weiß, mit lohfarbenen und schwarzen Abzeichen
oder lohfarbenen Abzeichen

Pflege:

Das Fell braucht eine etwas aufwendigere Pflege, auch wenn er kaum haart.
Regelmäßiges bürsten und kämmen ist unerlässlich.
Nach dem lösen der Verfilzungen, sollte das Fell des Drahthaar Foxterriers mit einer Drahtbürste gebürstet werden, die Enden sollten mit Plastikkäppchen versehen sein, da sonst eine Verletzungsgefahr für den Hund besteht.
Ideal sind dazu sogenannte Doppelbürsten (Naturborsten/ grobe Drahtborsten).
Anschließend das Fell des HUnde, erst mit einem groben, dann mit einem Stahlkamm durchkämmen.
Da sich ein Kamm mit Plasitkgriff statisch auflädt, ist dieser nicht zu empfehlen. Er ist den Hunden oft unangenehm.
Für die groben Verschmutzungen sollte ein Gummistriegel genommen werden.
Der Drahthaar Foxterrier muss auch regelmäßig getrimmt werden, am besten 4mal im Jahr, aber ganz wichtig ist das Trimmen zum Fellwechsel im Frühjahr und Herbst.
Das Trimmen ist wichtig, damit dadurch die toten Haare entfernt werden, die ansonsten dem Hund Juckreiz verursachen können.

Charakter:

Er ist freundlich, sehr lebhaft, neugierig, furchtlos, aufgeschlossen, aufgeweckt, sehr spielfreudig, robust, umgänglich, intelligent, arbeitsfreudig, ausgeglichen, kinderlieb, wachsam, fröhlich, unternehmungslustig, aktiv.

Haltung:

Diese Hunderasse kann auch in einer Stadtwohnung gehalten werden, aber ein Haus mit Garten zum toben ist ihm sehr viel lieber.
Dieser Hund ist nichts für Hundeanfänger und Menschen die von Bewegung nicht viel halten.
Er ist ein richtiger Naturbursche und braucht viel Abwechslung,
Bewegung und Beschäftigung, in Form von spielen können mit Artgenossen sowie mit den Menschen.
Er liebt ausgedehnte Spaziergänge, läuft gerne neben dem Fahrrad mit oder begleitet seinen Zweibeiner beim Jogging.
Auch einem Ballspiel oder etwas zu apportieren ist er nie abgeneigt und er hat einen ausgeprägten Spieltrieb, oft bis in hohe Alter.
Hundesportarten wie Agility oder in einer Rettungshundestaffel sind auch für ihn geeignet.
Es empfiehlt sich schon ein wenig Hundeerfahrung zu haben, wenn man sich für einen Drahthaar-Foxterrier entscheidet.
Diese Hunde sind wirklich sehr dickköpfig,eigensinnig und stur. Oft schalten sie ihre Ohren auf Durchzug.
Bekommt er aber von klein auf eine liebevolle, konsequente Erziehung mit viel Lob, so wird aus ihm ein angenehmer Begleithund.
Durch Härte und Lieblosigkeit wird der Foxterrier nur noch dickköpfiger und sturer.
Auf keinem Fall sollten diese Hunde der Unterforderung ausgesetzt sein, denn dann stiftet er “Unfrieden” und kommt auf den Gedanken den ordentlichen Haushalt von Frauchen und Herrchen „foxterriertypisch“ zu gestalten, das allerdings hat dann mit Ordnung nichts mehr zu tun.
Gut zu wissen ist auch das er eine große Buddelleidenschaft in sich trägt und gerne mal mit Artgenossen rauft, was man ihm nicht gänzlich abgewöhnen kann.
Für Kinder ist er bei guter Erziehung ein toller Spielkamerad, der dann auch den einen oder anderen Knuff verzeiht.
Nach einem actionreichen Tag wird der Drahthaar-Foxterrier abends zum “Kuschelhund” der dann die Streicheleinheiten von seinem “Rudel” sehr genießt.
Wer ihm viel Aufmerksamkeit schenkt, wird immer wieder durch ihn zum lachen gebracht.
Sie sind Jagdhunde aber sie können auch fröhliche, gute Familienhunde sein.

Rassespezifische Krankheiten:

Im allgemeinen ist der Drahthaar-Foxterrier sehr robust und für Krankheiten wenig anfällig.
Dennoch haben sie eine Veranlagung für bestimmte Erkrankungen:
– Ataxie und Myelopathie (neurologische Erkrankungen, die u.a. die Zerstörung des Rückenmarks zur Folge !!!haben)
– angeborene Harnleiterektopie (Fehlstellung der Harnleiter)
– Myasthenia Gravis (Muskelschwäche)
– Patellaluxation (Verrenkung der Kniescheibe)
– idiopathische Epilepsie (funktionelle Hirnveränderungen)
– Taubheit

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