Podenco

Eine besondere und vielseitige Hunderasse für Kenner

Vom Weltverband für Hunde, FCI (Federation Cynologique Internationale) anerkannt sind lediglich drei Unterarten des Podenco. Das sind der Podenco Canario, der Podenco Ibicanco und der Podenco Portugues. Vom Verband für das Deutsche Hundewesen e. V. (VDH) ist auch die Unterart Podenco Andaluz (überwiegend in Andalusien vorkommend) anerkannt. Die folgenden Absätze dieser Rassebeschreibung informieren Sie über Details zu dieser interessanten Hunderasse

Podenco – Haushund, Laufhund oder Jagdhund?

Der Podenco ist in Spanien, auf den Balearen und den kanarischen Inseln sowie auch in Portugal beheimatet. Dort ist er als Podengo bekannt, was so viel wie Lauf- oder Jagdhund bedeutet. Jagen ist die liebste Beschäftigung im Leben eines Podenco. Allein dafür züchten ihn Jäger, um den windhundähnlichen Podenco ganz schnell wieder ab zu geben, wenn er nicht 100% jagdtauglich ist. Dieser Hund aber ist, wenn er sich täglich austoben kann, auch ein sehr freundlicher, intelligenter und ruhiger Hausgenosse. Wer einen Podenco ausbilden oder erziehen will, braucht sehr viel Einfühlungsvermögen, Geduld, Verständnis und Zeit. Mit Gewalt und Geschrei geht da gar nichts, da schaltet ein Podenco auf stur, läuft einfach weg. Wenn er jedoch merkt, dass er zur Familie gehört, dass alle seine Freude an Bewegung akzeptieren, dann ist er lieb und äußerst zuverlässig. In der freien Natur aber ist er sofort wieder ein wilder Jagdhund. Vor allem das Wildkaninchen, aber auch Mäuse, sind beliebte Opfer des Podenco Jagdtriebes. Typisch für einen Podenco ist, dass er gerne als Meute jagt, meist sind es mehrere Hündinnen unter Leitung eines Rüden. Als geborener Jagdhund verfügt der Podenco über ausgezeichnete Augen, Ohren und einen hervorragenden Geruchssinn. Dank seiner Ausdauer und Schnelligkeit ist dieser Hund für Niederwild- und Großwildjagd geeignet. Er kann Enten im Wasser apportieren und Wildschweine stellen. Von ihrem Aussehen her sind sich die verschiedenen Unterarten der Rasse, von der Farbe und der Größe abgesehen, alle ziemlich ähnlich.

Allgemeines Erscheinungsbild der Podenco-Rasse

Der schlanke, muskulöse Körperbau und die großen Fledermaus ähnlichen Stehohren, mittelhoch angesetzt, sind typische Kennzeichen des Podenco. Er gehört laut FCI zur Gruppe 5, Spitze und Hunde vom Urtyp zur jagdlichen Verwendung.
Der Kopf dieser Hunde ist länglich, ein wenig schmal, mit mäßigem Stopp (Grad der Nasen-Front Absenkung). Im Vergleich zum gesamten Körper ist der Kopf eher klein. Kräftige Kieferknochen und 42 Zähne bilden ein Scheren- oder Zangengebiss. Die Augen sind verhältnismäßig klein und meist bernsteinfarben.
Bei überwiegend waagrechter Rückenlinie ist der wenig vorstehende Widerrist breit an den Hals angesetzt. Die Widerristhöhe liegt, je nach Podenco Art, Hündin oder Rüde, etwa zwischen rund 40 bis 70 cm. Der gesamte Körperbau ist muskulös gut entwickelt, tiefer Brustkorb, Rippen leicht gebogen und robust. Lange, gut dimensionierte Kruppe. Die relativ tief angesetzte, kräftige Rute hängt in Ruhestellung und zeigt bei Bewegung sichelförmig nach oben. Die Gliedmaßen zeichnen sich durch kräftige Knochen und ausgeprägte Muskulatur aus. Dies gilt für Schultern sowie Ober- und Unterarm. Vorder- und Hinterhand sind gut gestellt, Ober- und Unterschenkel zeigen ebenfalls kräftige Muskulatur. Das gut gewinkelte Sprunggelenk weist gespannte, kräftige, kurz und hoch angesetzte Sehnen auf. Das Gangwerk bevorzugt als typischen Gang den Trab, der bei der Jagd von schnellem Trab zum Galopp mit weiten Hakensprüngen wechseln kann.
Die kräftige Haut ist mittelstark, liegt gut an und ist sehr widerstandsfähig. Das Haarkleid (Fell) hat keine Unterwolle, kann kurz, lang oder rau, glatt oder auch seidig sein.
Die Farbe des Podenco ist meist weiß und rot in Kombination, eventuell aber auch einfarbig rot oder weiß. Beim Podenco portuguese sind auch gelb, falbfarben oder schwarz möglich. Bei der Variante Podenco Andaluz sind Weiß und Zimt, oder deren Kombination, die zugelassenen Farben.

Gruppen mit einer Größenordnung und solche mit mehreren Größen

Während die Arten Canario und Ibicenco nur eine Größenordnung besitzen, gibt es bei Portugues und Andaluz jeweils drei Größengruppen.
Canario Rüden sind 55 bis 64 cm groß (Gewicht 25 bis 30 kg), Hündinnen 53 bis 60 cm (Gewicht 24 bis 28 kg).
Ibicenco Rüden sind 66 bis 72 cm groß, Hündinnen 60 bis 67 cm. Das Gewicht liegt etwa zwischen 18 und 26 kg.
Bei der Rasse Portuguese messen die größten Hunde 55 bis 70 cm bei rund 30 kg Gewicht, die mittlere Größe liegt bei 40 bis 55 cm (16-20 kg), die der kleinen bei lediglich 20 bis 30 cm (4-5 kg).
Den im Verhältnis zum Ibicenco etwas kräftigeren Podenco Andaluz gibt es in Groß mit 53-64 cm, bei Gewichten um die 27 kg. Die Hunde mittlerer Größe von 42 bis 52 cm wiegen etwa 16 kg, die kleine Gruppe ist 32 bis 42 cm groß und wiegt um die 8 kg.
Ebenfalls aus Andalusien (Provinz Cadic und Malaga) stammt der auch nicht vom FCI als Rasse anerkannte Andaluz maneto mit einer Größe von rund 30 bis 35 cm und Gewichten zwischen 9 und 12 kg. Typisch für diese Rasse sind die sehr kurzen Beine.
Der Pharaonen Hund, auch Kelb tal Fenek oder Pharao Hound, kommt aus Malta und stammt sehr wahrscheinlich vom ägyptischen Tesm ab. Die ideale Größe der Rüden beträgt hier 56 cm, kann aber bis 63 cm gehen. Bei Hündinnen sind es 53 cm (bis 61).

Aufzucht, Ernährung, Haltung, Kauf, Krankheit

Der Pedenco ist grundsätzlich ein unempfindlicher, recht gesunder und pflegeleichter Hund. Was er unbedingt braucht, ist viel Auslauf und Bewegung (z. B. Windhundrennen). Dazu auch geistige Beanspruchung, z. B. durch Fährtensuche, diverse Spiele. Je nach Energieverbrauch sollte die Ernährung entsprechend gehaltvoll und trotzdem mengenmäßig nicht zu übermäßig ausfallen. Zu viel Eiweiß und Getreide sollte es auf keinen Fall sein. Ideal ist eine ausgewogene Ernährung mit etwa 35 bis 40 % Fleischanteil (z. B. Ente) und etwa 30 % Kartoffeln (geflockt, gemahlen). Dazu Gemüse wie z. B. Erbsen oder Rüben sowie Obst (Apfel, Beeren) und Kräuter (z. B. getrocknete Kamille, Schafgarbe). Wichtig ist der fachmännisch dosierte Anteil der jeweiligen Inhaltsstoffe, um dem Hund je nach Alter und Bewegung die nötigen Nährstoffe zu bieten.
Ein Andaluz kann in Deutschland eventuell direkt vom Züchter als Welpe im Alter von 8-12 Wochen gekauft werden. Es gibt auch die Möglichkeit über den Deutschen Windhundezucht- und Rennverein oder über den VDH Kaufvermittlungen oder Züchteradressen (z. B in Spanien) zu erhalten. Grundsätzlich bei Kauf auf Impfausweis achten. Bei Einfuhr aus Mittelmeerländern auch an typisch mediterrane Krankheiten wie z. B. Leishmaniose (durch Sandmücke übertragen) denken.
Auch die Ehrlichiose (durch Zecken übertragen) kommt im gesamten Mittelmeerraum vor. Sie lässt sich mit Antibiotika behandeln. Die Borreliose, eine typische Mittelmeerkrankheit, ist allerdings auch in Deutschland verbreitet. Auch sie ist mit Antibiotika behandelbar.

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