Nährstoffe für Hunde

Nährstoffgruppen  – Wichtige Baustoffe in der gesunden Hundeernährung

Nährstoffe Hund

Allgemeines

Die meisten Hunde fressen so ziemlich alles, wenn man Sie lassen würde.
Das hat aber auch den Vorteil, dass es hierdurch viele verschiedene Möglichkeiten gibt die Mahlzeiten für den Hund abwechslungsreich zu gestalten, wenn Herrchen oder Frauchen für Ihren Hund selbst kochen möchten.Dennoch sollten in einer Hundemahlzeit grundsätzlich bestimmte Grundbestandteile immer enthalten sein. Nur so ist gewährleistet, das der Hund alles bekommt was für seine Gesundheit und Lebensfreude wichtig ist.

Allgemeines zu den Bausteinen, Nährstoffgruppen im Hundefutter

Im Körper des Hundes laufen viele Stoffwechselvorgänge ab, die nur dann reibungslos funktionieren, wenn die dafür benötigten Nährstoffe aus der Hundenahrung auch zur Verfügung stehen.

– Die Muskulatur des Hundes wird aufgebaut.
– Die Haare des Hundes werden immer wieder neu gebildet.
– Die Hautzellen und Blutzellen des Hundes werden immer wieder neu gebildet.
– Auch Hormone und Enzyme werden im Körper des Hundes ständig neu produziert.
– Die Organe regenerieren sich.

Für diese Stoffwechselvorgänge braucht der Hund die nötigen Bausteine aus seinem täglichen Futter.

Die Nährstoffgruppen im Hundefutter sind:

– Ballaststoffe
– Eiweiß, Protein
– Fett, Lipide
– Kohlenhydrate
– Mineralstoffe
– Vitalstoffe und Aromastoffe
– Vitamine
– Wasser

Wissenswertes zu den Nährstoffen im Hundefutter

Ballaststoffe

Ballaststoffe sind der unverdauliche Bestandteil der pflanzlichen Lebensmittel. Diese pflanzlichen Faserstoffe haben eine wasserbindende und darmregulierende Wirkung.
Sie sorgen für eine gesunde Darmflora des Hundes und binden giftige Stoffe im Darm.´Durch die Ballaststoffe wird der Stoffwechsel des Hundes sowie die Verdauungszeit und die Konsistenz des Hundekots beeinflusst.

Ist das Gleichgewicht der Ballaststoffe gestört kann es
– bei zu wenig Ballaststoffen im Hundefutter zur Verstopfung kommen und
– bei zu viel Ballaststoffen im Hundefutter zum Durchfall und zu Verdauungsproblemen bei dem Hund
kommen.

Pflanzliche Faserstoffe, wie z.B. Reiskleie, die vom Organismus des Hundes mäßig bakteriell verarbeitet sind für die Ernährung des Hundes am besten geeignet.

Eiweiß, Protein

Eiweiß, Protein ist ein wichtiger Nährstoff, der für den Aufbau und der Erhaltung der Muskeln des Hundes zuständig ist. Ebenso ist Eiweiß unverzichtbar bei der Zellerneuerung. Auch das Haar des Hundes besteht aus bis zu 95% Protein. Der Körper des Hundes kann die essenziellen Aminosäuren, welche Eiweißbausteine sind, nicht selbst herstellen, so das diese der Nahrung des Hundes von außen zugeführt werden müssen. Obwohl die tierischen Eiweiße, eiweißreicher sind wie die pflanzlichen wäre der Hund, wenn er nur Fleisch zu fressen bekäme, an den essenziellen Aminosäuren unterversorgt.

Mögliche Folgen bei Eiweißmangel
– Vorzeitiges Altern des Hundes,
– Müdigkeit,
– Verlust der Leistungsfähigkeit
– Ständiges haaren

Eine gute Nahrungs-Kombination um einen Eiweißmangel des Hundes vorzubeugen sind
– Getreide mit Hülsenfrüchte
– Kartoffel mit Milchprodukten
– Getreide mit Ei und Käse
– Getreide und Nüsse

Ein Überschuss an Eiweiß in der Ernährung des Hundes kann zu Problemen führen.
Der Hund kann auf der einen Seite mit zu viel Eiweiß im Futter ernährt werden und dennoch einen Mangel an essenziellen Aminosäuren haben.

Dieses kann z. B. verursacht werden durch einen hohen an Anteil an
– Getrockneten Schweineohren
– Trockenpansen
– Trockenherz
– Trockenfisch
in der täglichen Hundeernährung.

Tritt ein Eiweißüberschuss beim Hund auf kann es zu Problemen kommen, wie z.B.
– starke Nierenbelastung durch den hohen Eiweißanteil in der Nahrung
– hohe Stoffwechselbelastung
– bei Junghunden kommt es teilweise zu Knochenstoffwechselentgleisungen
– Hautprobleme
– geschwächtes Immunsystem

Wird dem Hund minderwertiges Eiweiß verfüttert kann z.B. ein Anzeichen hierfür ein vermehrter Haarausfall beim Hund sein. Denn das Haarwachstum beim Hund wird von der Qualität des Proteins im Hundefutter beeinflusst. Bei Fütterung von hochwertigem Eiweiß wächst das Haar des Hundes dagegen schnell nach und der Hund haart nur wenig.

Fett/Lipide

Fette, Öle in der Ernährung des Hundes
– sind wichtig für den Stoffwechsel des Hundes
– sind für den Nährstofftransport zuständig
– sind wichtig für die Galleproduktion
– dienen der Energierzufuhr des Hundes
– fördern die gesunde Entwicklung von Fell und Haut beim Hund
– schützen das Nervengewebe des Hundes
– sind an der Fruchtbarkeit des Hundes beteiligt
– beeinflussen das Wachstum des Hundes
– sorgen für die Verwertung der fettlöslichen Vitamine A,D,E,K
– verhindern die Bildung von Schlacken beim Hund

Wichtig bei hochwertigen Ölen ist, das diese kalt gepresst, kalt geschlagen sind.
Fette und Öle sind für einen gesunden Stoffwechsel des Hundes unerlässlich.

Wird dem Hund Futter mit ausreichend ungesättigten Fettsäuren gefüttert, wirkt sich das günstig auf seinen Stoffwechsel aus und beugt Herzprobleme, Kreislaufprobleme vor.

Ein Mangel an essenziellen Fettsäuren kann für den Hund Probleme zur Folge haben, wie z.B.:
– verschiedene Hautprobleme wie z.B. Ekzeme, Juckreiz
– Schuppen
– Haarausfall
– Wachstumsstörungen
– Fortpflanzungsstörungen

Ein hoher Bestandteil von minderwertigem Fett, Öl in der Ernährung des Hundes wirkt sich negativ auf den Stoffwechsel des Hundes aus:
– Ein hoher Bestandteil von minderwertigem Fett,Öl in der Ernährung des Hundes belastet die Leber
des Hundes und  kann zu einer Organverfettung kommen
– Ein hoher Bestandteil von minderwertigem Fett, Öl in der Ernährung des Hundes kann zu Herzproblemen und Kreislaufproblemen führen

Wertvolle ungesättigten Fettsäuren befinden sich vor allen in:
– Maiskeimöl
– Fischölen
– Geflügelfett
– Sojaöl

Der Anteil des Fettes in der Nahrung des Hundes sollte 10% nicht übersteigen.

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind Bausteine in der Ernährung des Hundes die ihm viel Energie bringen und somit die Leistungsfähigkeit des Hundes fördern.
Kohlenhydrate sind in vornehmlich in pflanzlicher Nahrung zu finden.

Nicht sinnvolle Kohlenhydrate für den Hund sind:
– Zucker, egal ob weiß oder braun
– weißer Reis
– weißes Mehl
– Speisestärke oder Stärkemehl

Gute Kohlenhydrate für die Hundeernährung finden sich z.B. in:
– Getreide
– Vollkornmehl
– Kartoffeln
– Vollkornreis
– u.s.w.

Sinnvolle Kohlenhydrate in der Hundeernährung wirken positiv auf :
– das Nervensystem
– den Herzmuskel
und dienen als Energiequelle

Mineralstoffe

Mineralstoffe sind in der Hundeernährung wichtig für:
– den Knochenaufbau, Calcium (Ca), Phosphor (P), Magnesium (Mg).
– die Nerven-, Herz-, Muskelfunktion, Calcium (Ca), Kalium (K).
– die Blutgerinnung, Calcium (Ca)
– die Zellatmung, Eisen (ist ein Spurenelement)
– den Wasserhaushalt, Natrium (Na),Kalium (K), Chlor (Cl) sind (Elektrolyte)

Vorkommen der Mineralstoffe
– Hülsenfrüchte liefern Zink (ist ein Spurenelement)
– Getreide liefert Magnesium (Mg), Selen
– Milchprodukte liefern Calcium (Ca), Zink, Kobalt
– Fisch liefert Phosphor (P), Schwefel (S), Mangan, Jod
– Fleisch liefert Magnesium (Mg), Phosphor (P), Schwefel (S), Selen
– Eigelb liefert Zink (ist ein Spurenelement)

Überschuss an Mineralstoffen in der Hundeernährung sollte vermieden werden
– Ein Überschuss an Calcium wird über den Kot vom Hund ausgeschieden.
– Bei einer säugenden Hündin führt der Überschuss an Calcium zu Krämpfen.
– Die Ausscheidung von überflüssigen Phosphor erfolgt über die Niere des Hundes und kann, wenn dies öfters vorkommt zu Überbelastung der Niere führen und zu Harnsteinbildung.
– Ein andauernder Überschuss von Phosphor in der Hundenahrung führt zu Knochenwachstumsstörungen.
– Ein Überschuss an Magnesium wird über die Niere des Hundes ausgeschieden und kann auf Dauer zu Harnsteinen führen.
– Ein Überschuss an Natrium wird über die Niere des Hundes ausgeschieden.
– Ein Natriumüberschuss mit gleichzeitigen Wassermangel ist für den Hund gefährlich und zieht eine Vergiftung mit Krämpfen nach sich und kann bis zum Tod des Hundes führen.
– Ein Überschuss an Kalium wird beim Hund über die Niere ausgeschieden und gut toleriert, wenn der
Hund genug trinkt.

Ein Mangel an Mineralstoffen in der Hundernährung führt z.B. zu folgenden Problemen:
– Ein Mangel an Mineralstoffen in der Hundeernährung führt bei einem sich im Wachstum befindlichen Hund zu schweren Skelettentwicklungsstörungen.
– Ein Phosphormangel kann zu Knochenwachstumsstörungen führen.
– Ein Mangel an Magnesium kann beim Hund zu Muskelschwäche, Krämpfen und einer Unterentwicklung des Bindegewebes führen.
– Ein Natriummangel führt beim Hund zur Austrockung des Hundekörpers und zu Kreislaufversagen des Hundes.
– Ein Kaliummangel vermindert bei Junghunden die Gewichtszunahme.
– Eisenmangel beim Hund führt zu Blutarmut und Infektanfälligkeit.

Vitalstoffe und Aromastoffe

Vitalstoffe und Aromastoffe sind in jedem nicht erhitzten und natürlichen Lebensmittel enthalten. Damit der Organismus des Hundes die Hauptnährstoffe, wie z. B. Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate richtig aufnehmen kann, müssen im Hundefutter diese Vitalstoffe ausreichend vorhanden sein.

Vitalstoffe in der Hundenahrung
– stärken das Abwehrsystem des Hundes,
– helfen gegen Allergien beim Hund,
– fördern die allgemeine Aktivität.
Chlorophyll unterstützt die Blutbildung und hilft bei der Entgiftung.

Vitamine

Vitamine sind organische Stoffe und für den Hund lebensnotwendig, wenn auch nur in kleinsten Mengen.´Es gibt fettlösliche und wasserlösliche Vitamine.
Der Überschuss an fettlöslichen Vitaminen wir in der Leber des Hundes gespeichert. Dadurch kommt bei einem Überschuss an fettlöslichen Vitaminen eher zu einer Vergiftung bei dem Hund. Der Überschuss an wasserlöslichen Vitaminen wird über die Niere des Hundes ausgeschieden. Bei wasserlöslichen Vitaminen kommt es durch die Ausscheidung dann eher zu einer Unterversorgung des Hundes. Der Hund kann, im Gegensatz zum Menschen, Vitamin C selber herstellen, daher ist mit zusätzlichen Gaben von dem Vitamin C zum Hundefutter Vorsicht geboten. Eben so wie mit zusätzlichen Gaben von dem Vitamin B Komplex, da diese zum Teil von den Darmbakterien produziert werden.

Wasserlösliche Vitamine die Vitamine B und C

Die Vitamine sind wichtig für verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper des Hundes
Vitamin A für die Hautzellerneuerung, Herstellung des Sehfarbstoffes
Vitamin D für den Knochenaufbau des Hundes
Vitamin E ist für den Zellalterungsschutz da, fördert Stoffwechselvorgänge
Vitamin K für die Blutgerinnung
Vitamin B – Komplex Zellwachstum, Energiestoffwechsel
Vitamin C ist zur Kollagenbildung da

Ein Mangel an Vitaminen in der Hundeernährung sollte vermieden werden!
Ein Vitamin A Mangel verursacht
-Augenerkrankungen, Nachtblindheit, Hautschäden, Haarkleidschäden, Abwehrschwäche der !!!Atmungsorgane und des Verdauungstraktes.

Ein Vitamin D Mangel kann bei einem jungen Hund
-Rachitis verursachen.

Ein Vitamin E Mangel kann beim Hund
-Herzmuskelerkrankungen und Skelettmuskelerkrankungen verursachen.
-bei trächtigen Hündinnen kann ein Mangel an Vitamin E zu Totgeburten führen.

Ein Vitamin B1 Mangel kann beim Hund
-zentral nervöse Störungen verursachen.

Ein Vitamin B2 Mangel kann beim Hund
-trockenen Haut, Muskelschwäche, Fettleber verursachen oder sogar zum Tod führen.

Ein Vitamin B6 Mangel kann beim Hund
-Blutarmut und Wachstumsstörungen des Hundes verursachen.

Ein Vitamin B12 Mangel kann
bei einer rein vegetarischen Ernährung des Hundes auftreten.
Pantothensäure – Mangel kann beim Hund
– Wachstumsstillstand, zentral nervöse Symptome, Durchfall verursachen.
Nikotinsäure – Mangel kann beim Hund
– Durchfall, Hautentzündungen, zentral nervösen Störungen verursachen.
Folsäure – Mangel kann beim Hund
– Blutarmut, Abwehrschwäche, geringes Wachstum verursachen.
Vitamin H – Mangel (Biotin) kann beim Hund
– Schuppenbildung, Haarausfall, Juckreiz verursachen.
Ein Vitamin K Mangel tritt nur bei einer Erkrankung der Darmflora oder bei Vergiftungen mit Cumarin auf.

Ein Überschuss an Vitaminen in der Hundeernährung sollte vermieden werden.
Ein Vitamin A Überschuss in der Hundenahrung verursacht bei Hunden eine Entkalkung der Knochen.
Ein Vitamin D Überschuss verursacht bei Hunden Durchfall, Gewichtsverlust des Hundes, Gefäßverkalkung

Vitamin A – Leber, Milch, Eigelb, Karotten, grüner Salat, Spinat
Vitamin D – Leber, Milch, Ei, Lebertran, Fischöl, Fisch
Vitamin E – Getreide, Pflanzenöl
Vitamin K – Leber, Fischmehl, grünes Gemüse
Vitamin H – Leber, Milch, Hefe
Vitamin C – Obst, Gemüse, Leber
Vitamin B6 – Keimöl
Folsäure – Hefe, Leber

Milchprodukte und mageres Fleisch sind arm an Vitamin E.

Wichtig!

Im Gegensatz zu uns Menschen können Hunde / Tiere Vitamin C selbst im Körper herstellen.
Bitte vorsichtig mit zusätzlichen Vitamin C Gaben.

Wasser

Wasser ist für den Hund genuauso wie beim Menschen der zum Überleben wichtigste Baustein.
Ein gesunder Hund hat einen Wasseranteil von ca. 70 %.
Im Gegensatz zu Kamelen sind Hunde kaum in der Lage Wasser zu speichern.
Schon ein Wasserverlust von nur 10 % führt bei einem Hund zum Tod.
Einen Großteil des täglichen Wasserbedarfs deckt ein Hund durch trinken ab.
Mit dem Hundefutter nimmt der Hund ca. zwischen 5 und 10 % der benötigten Wassermenge auf.

Aufgaben des Wasser im Körper des Hundes

-Abbau von Stoffwechselschlacken.
-Transport der Nährstoffe zu den Zellen.
-Wasser ist an fast allen Stoffwechselvorgängen beteiligt.
-Wasser sorgt für Temperaturausgleich.
-Wasser ist wichtig bei der Verdauung.