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Islandhund – Der Hofhund der Wikinger

Islandhund

Islandhund – Der Hofhund der Wikinger

Der Islandhund ist eine nordische Hunderasse, die ursprünglich in Island gezüchtet wurde. Die Rasse ist auch unter dem Namen Isländischer Schäferhund bekannt. Eine andere Bezeichnung ist „Isländischer Spitz“, weil er zur Gruppe der nordischen Spitze gehört. Diese Bezeichnung ist jedoch irreführend. Die Hunde sind kräftig gebaut, aber nicht zu schwer, und haben ein doppellagiges Fell, das sie vor den rauen klimatischen Bedingungen auf der Insel schützt. Islandhunde sind sehr energiegeladene Tiere und benötigen regelmäßige Bewegung, um sich fit und gesund zu halten. Sie sind sehr anhängliche und soziale Hunde und eignen sich daher gut für Familien mit Kindern. Allerdings sind sie auch sehr gute Wachhunde und können daher etwas laut sein.

Die meisten Islandhunde sind von mittlerer Größe mit einer Widerristhöhe um die 46 cm bei Rüden und 42 cm bei Hündinnen, aber es gibt auch einige kleinere und größere Exemplare. Die Rasse gibt es in vielen verschiedenen Farben, darunter schwarz, braun, weiß, grau und gestromt. Islandhunde haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren.

Wie der Hund in den Norden kam

Die Geschichte des Islandhundes reicht bis in die Zeit der Wikinger zurück, die im 9. Jahrhundert n. Chr. die Insel Island besiedelten. Es ist unklar, welche Hunderassen die Wikinger mitgebracht haben. Allgemein nimmt man an, dass der Islandhund eine Kreuzung aus den nordischen Hunderassen und den dort lebenden wilden Hunden ist, welche die Wikinger bei ihrer Ankunft vorfanden. Die Hunde der Wikinger waren vermutlich für die Jagd und als Wachhunde bestimmt, aber sie wurden auch zur Schafhaltung eingesetzt.

Im Laufe der Jahrhunderte wandelten sich die Islandhunde immer mehr zu Schafhütern, da das Schaffleisch und die Wolle auf der Insel sehr wertvoll waren. Die Hunde wurden daher so gezüchtet, dass sie gut mit Schafen umgehen konnten. Sie lernten, die Schafe ruhig zu halten und sie vor Raubtieren zu schützen. Die Islandhunde wurden so wichtig für die Schafhaltung, dass sie im 18. Jahrhundert sogar als Hütehunde ihren Weg auf das europäische Festland fanden. Der Islandhund beschützte ursprünglich aber nicht nur die Schafherden auf Island. Er war auch ein beliebter Hofhund, der den Fischfang verteidigte. Der gefangene Fisch wurde nämlich draußen zum Trocknen aufgehängt und lockte Möwen und andere Vögel an, die der Islandhund mit lautem Gebell vertrieb.

Was braucht ein Islandhund?

Islandhunde benötigen viel Auslauf und sind daher nicht für ein Leben in einer Stadt geeignet. Sie benötigen mindestens eine Stunde Bewegung am Tag, aber am besten ist es, ihnen mehrere Stunden zu ermöglichen. Die meisten Islandhunde lieben es, schwimmen zu gehen, daher ist es eine gute Idee, ihnen Zugang zu einem See oder Fluss zu ermöglichen. Ein Islandhund fühlt sich wohl, wenn er sich vollständig auspowern kann. Er ist ein aktiver Hund, der viel Bewegung braucht und sich langweilen wird, wenn er nicht genügend Auslauf bekommt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass er genug Möglichkeiten zum Spielen und Toben bekommt. Wegen seines Bewegungsdrangs kommen eine Reihe von Hundesportarten für ihn Betracht. Er ist auch gerne beim Joggen oder Reiten dabei.

Islandhund
Islandhund

Weiterhin ist der Islandhund ein sehr aufmerksamer Hund, der gut auf seine Umgebung achtet. Diese Aufmerksamkeit kann jedoch auch zu einem Problem werden, wenn der Hund nicht richtig erzogen wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Islandhund beizubringen, sich ruhig zu verhalten und nicht jede Bewegung oder jedes Geräusch zu verfolgen. Insbesondere seine Neigung zu lautem Bellen muss man in den Griff bekommen. Vollständig abgewöhnen wird man es ihm jedoch nie, weshalb die Haltung tolerante Nachbarn oder ein eigenes Haus im Grünen erfordert. Obwohl er gerne bellt, ist der Islandhund nicht aggressiv und deswegen ein ausgezeichneter Wachhund. Seinen Jagdinstinkt kann man schon leichter kontrollieren. Schließlich sind Islandhunde sehr treue Hunde, die ihren Besitzern sehr verbunden sind. Diese Loyalität kann jedoch auch zu Problemen führen, wenn der Hund nicht akzeptiert, dass sein Besitzer auch Zeit mit anderen Menschen oder Hunden verbringt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Islandhund beizubringen, dass er nicht immer der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sein muss.

Einen Islandhund gesund halten

Islandhunde gelten als verfressen, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass sie einen hohen Energiebedarf haben um der Kälte zu trotzen. Auch bei der Haltung in gemäßigteren Breiten benötigt er eine Ernährung, die seinem aktiven Wesen gerecht wird. Viel Fleisch gibt ihm die nötigen Proteine. Auch Fisch kann zu seinem Speiseplan gehören. Wer sich unsicher ist, kann nach einem Spezialfutter für aktive Hunde Ausschau halten.

Der Islandhund kommt in zwei Varianten, eine hat ein längeres, die andere ein kürzeres Deckhaar. Beide haben aber ein sehr dichtes Doppelfell. Die Fellpflege ist daher etwas aufwendiger als bei anderen Hunderassen. Das Fell muss regelmäßig gebürstet und gekämmt werden, um Matten und Verfilzungen zu vermeiden. Ein- bis zweimal in der Woche sollte man sich darum kümmern. Im Fellwechsel, der zweimal im Jahr stattfindet, sollte das Fell des Hundes zusätzlich täglich gebürstet werden.

Islandhunde sind robuste und gesunde Hunde. Die Rasse ist jedoch anfällig für Verdauungsprobleme, daher sollten die Hunde nur hochwertiges Futter bekommen. Auch auf die Zähne des Hundes sollte geachtet werden, um Karies und Zahnstein vorzubeugen. Islandhunde gelten als ausgesprochen robust und langlebig. Nicht selten erreichen sie ein Alter von 16 Jahren und mehr und sind nicht anfällig für typische Hundeleiden. Einzig die Hüfte und andere Gelenke können älteren Individuen Schwierigkeiten machen.

Passt der Islandhund zu mir?

Sicher ist der Islandhund nicht für alle Lebenslagen geeignet. Gerade sein großer Bedarf nach Bewegung und sein wachsames und lautes Naturell erfordern viel Zuwendung und Platz. Wer in der glücklichen Situation ist ihm beides bieten zu können, wird in dem intelligenten und anhänglichen Hund über lange Jahre einen treuen Begleiter finden.

Fragen rund um den Islandhund

Ist der Islandhund ein Anfängerhund?

Grundsätzlich ist der Islandhund auch ein guter Anfängerhund, man sollte sich aber darauf einstellen, viel Geduld und Erziehungsarbeit aufbringen zu müssen.

Wie viel kostet ein Islandhund?

Ein Islandhund kann zwischen 1.500 und 2.500 Euro kosten. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) vermittelt den Kontakt zu seriösen Züchtern.

Wie viel Auslauf braucht ein Islandhund?

Islandhunde haben einen hohen Bewegungsdrang und müssen täglich ausgedehnte Spaziergänge unternehmen.

Ist der Islandhund aggressiv?

Islandhunde wurden als Wachhunde gezüchtet. Sie neigen nicht zu Aggressivität, bellen aber laut.

Ist der Islandhund ein Familienhund?

Islandhunde sind gute Familienhunde, die sich in jeden Haushalt einfügen.

Quellen

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