Innere Parasiten beim Hund-Einzeller

Innere Parasiten beim Hund-Einzeller

Innere Parasiten beim Hund – Einzeller – parasitäre Protozoen

  • Innere Parasiten beim Hund – Einzeller
  • Giardiose
  • Kokzidiose
  • Neosporose
  • Toxoplasmose
  • Allgemeine Informationen zu äußeren Parasiten beim Hund
  • Protozoen, tierische Einzeller

    Protozoen sind tierische Einzeller, einige sind harmlos andere dagegen sind lebensgefährlich.
    Manche Einzeller, die im Darm des Hundes leben, lassen sich gut mit Medikamenten behandeln. Andere hingegen sind nur schwer therapierbar.

    Giardiose (Giardiasis/Lambliasis)

    Die Giardiose wird von den Protozoen des Genus Giardia verursacht. Er ist weltweit verbreitet.

    Es gibt zwei Arten der Giardiose:

    Die aktive Form (Trophozoiten) und
    die ruhende Form (Zysten).

    Zysten

    Die Zysten werden über den Hundekot ausgeschieden und können in Kälte und Feuchtigkeit monatelang überleben.
    Somit ist die Ansteckung für den Hund sehr hoch. Besonders in unsauberen Gebieten, aber auch in überfüllten Tierheimen, Zwingern u.s.w. kann es schnell zur Ansteckung kommen.

    Der Erreger der Giardiose (Giardia intestinalis) löst Durchfallerkrankungen beim Hund aus.

    Übertragung:
    Übertragen wird Giardiose durch Wasser welches mit dem Gardia-Parasiten (in verkapselter Form-Oozysten) belastet ist.
    Aber auch durch Schmierinfektion kann es zur Giardiose bekommen.
    Welpen oder Junghunde die einen länger andauernden Durchfall (schleimig) haben sind sehr oft von Giardiose befallen.

    Wichtig Die Giardiose ist auch für Menschen ansteckend.

    Am häufigsten wird die Giardiose von Hund zu Hund und von Mensch zu Mensch übertragen.

    Diagnose:
    Die Giardiose kann über Kotproben, welche über mehrere Tage geammelt werden müssen, mikroskopisch festgestellt werden.
    Sicherer ist aber ein Bluttest.

    Ursachen:

    Dünndarmparasiten (einzellig),
    infektionsfähige Entwicklungstadien aus der Umgebung oder dem Trinkwasser,
    Immunschwäche des Hundes

    Symptome:

    Hartnäckiger Durchfall,
    der Hundekot riecht faulig, der Kot ist schleimig, blutig,
    Erbrechen (seltener),
    Abmagerung

    Behandlung:

    Gegen Parasiten wirksame Medikamente.
    Für trächtige Hündinnen ist Metronidazol aber nicht geeignet.
    Ganz wichtig ist auch die Umgebungsbehandlung des Hundes.
    Das heisst Hundebetten, Spielzeug, Näpfe, Decken u.s.w. müssen desinfiziert werden.

    Andere im Haushalt lebende Tiere müssen mit behandelt werden.

    Dauerausscheider

    Sollten sich die Giardien in den Gallengängen des Hundes einnisten, können die Medikamente sie nicht mehr erreiche. Der betroffene Hund wird dann zum Dauerausscheider.
    Diese müssen in regelmäßigen Abständen behandelt werden.

    Vorbeugung:

    Die Hauptansteckungsquelle für die Giardiose ist Wasser.
    Wasser das nicht als Trinkwasser deklariert ist sollte grundsätzlich immer abgekocht werden bevor der Hund es trinken darf.

    Wichtig:

    Nach jedem Kontakt mit dem von Giardiose betroffenen Hund sofort gründlich die Hände waschen.
    Denn ohne weiteren Hygienemaßnahmen sind die Erreger der Giardiose nicht zu besiegen.

    Kokzidiose, Kokzidien

    Kokzidien sind Protozoen die einen wässrigen Durchfall beim Hund hervorrufen. Dieser ist besonders für neugeborene Welpen gefährlich.
    Kokzidien sind anpassungsfähige Parasiten die Welpen erst bei Stress und Unsauberkeit krank machen.

    Ansteckung

    Die Ansteckung erfolgt beim Hund:
    – über das fressen von kleinen Nagetieren die mit Kokzidien infiziert sind,
    – Hundekot, der mit Kokzidieneier versetzt ist.

    Bleibt die Kokzidiose Erkrankung bei Welpen oder Junghunden unbehandelt, können Entwicklungsstörungen die Folge sein.
    Werden die Hunde älter lassen die Symptome nach (auch wenn keine Behandlung stattfand), aber die betroffenen Hunde scheiden noch weiter Kokzidieneier mit dem Kot aus.

    Diagnose

    Kokzidieneier sind im Welpenkot mikroskopisch nachzuweisen.

    Ursache

    verschiedene einzellige Darmparasiten die sich in der Schleimhaut im Dünndarm und Dickdarm festsetzen und sich vermehren.

    Infektionsquellen

    Infektionsfähige Entwicklungsstadien aus der Umgebung, Beutetiere (z.B. Maus, Hamster), Nahrungstiere (Schaf, Kaninchen, Rind, Ziege)

    Symptome

    Symptome bei Welpen und Junghunden mit schwachen Immunsystem:

    Durchfall (blutig-wässrig),
    Fieber,
    Appetitlosigkeit,
    Abmagerung,
    Mattigkeit,
    Austrocknung

    Symptome bei älteren Hunden:
    Bei älternen Hunden treten selten auffällige Krankheitssymptome auf. Der Kot ist manchmal dünnbreiig.

    Behandlung

    Eine Beahndlung kann nur durch den Tierarzt erfolgen.
    Kotuntersuchung mikroskopisch,
    Antibiotika die kokzidienwirksam sind,
    Flüssigkeitstherapie gegen die Austrocknung der Welpen.

    Die bestmöglichste Hygiene ist wichtig.

    Vorbeugung

    Die von Kokzidiose betroffenen Hunde am besten isolieren. Durch die Isolierung kann die Verbreitung eingedämmt wird.
    Sind mehrere Hunde betroffen muss der Hundekot immer sofort entfernt werden.

    Die Desinfektion der Umgebung des betroffenen Hundes sollte mit einem kokzidientötenden Mittel erfolgen.

    Größtmöglichste Hygiene ist höchstes Gebot, bei Kokzidiose.

    Jeder Stress sollte von den Welpen ferngehalten werden.

    Immunität

    Eine Erstinfektion hinterlässt meist eine gute Immunität.

    Neosporose, Neospora Caninum

    Der Erreger der Neosporose beim Hund ist weltweit vertreten.
    Mitte der 80er Jahre wurde diese Hundekrankheit das erste mal in Norwegen als neurologische Erkrankung des Hundes beschrieben.
    Ende der 80er Jahre wurde auch in Amerika ein ähnlicher Erreger beim Hund im Gehirn gefunden, den die Ärzte in den USA Neospora Caninum nannten.
    Erst später stellte sich heraus das die beiden Erreger indentisch sind, sie ähneln der bekannten Toxoplasmose.

    Schäden durch Entzündungen

    Neospora Caninum kann eine neurologische Erkrankung bei Hunden auslösen die sich dann oft in einem Hirnstammsyndrom äußert.
    Der Erreger Neospora Caninum löst zwar die Schäden im Gehirn und Rückenmark des Hundes aus, aber verantwortlich dafür sind am Ende die Entzündungen die durch den Parasiten entstehen.
    Deshalb erfolgt nicht immer eine Besserung der Symptome wenn die Parasiten abgetötet sind.

    Stadien

    Es gibt zwei Stadien des Erregers, die Bradyzoiten und Tachyzoiten.

    Bradyzoiten

    Bradyzoiten entwicklen sich nur im Nervengewebe des Hundes.

    Tachyzoiten

    Tachyzoiten finden sich
    in der Haut, der Leber, den Lungen, im Gehirn, in Pankreas und Rückenmark. Desweiteren in der Muskulatur und dem Skeletts des Hundes.

    Hunde mit fortgeschrittenen Lähmungserscheinungen müssen leider meistens eingeschläfert werden.

    Zur Zeit gibt es noch keine Impfung gegen die Neosporose beim Hund.

    Diagnose

    Die Neosporose wird durch einen Antikörpertest (der einen erhöhten Antikörpertiter aufweist) im Hundeblut diagnostiziert, d.h. es hat vor kurzem eine Infizierung stattgefunden.

    Ursache

    Transplazentrale Übertragung
    Der Erreger Neospora Caninum wird schon im Mutterleib von der Plazenta auf die ungeborenen Hundewelpen übertragen.
    Aber nicht bei allen Welpen bricht die Neosporose später auch aus.

    Symptome

    Symptome bei Welpen:
    Manchmal sind mehrere Welpen eines Wurfes betroffen.
    Die Hundewelpen sind zu dem Zeitpunkt meist 3 – 6 Wochen alt.
    Nervenstörungen, Muskelstörungen, Muskelschmerzen, Muskelabbau, Lahmen, Lähmungen der hinteren Gliedmaßen.
    Schreitet die Neosporose weiter fort sind auch die vorderen Gliedmaße des Welpen von der Lähmung betroffen.

    Symptome bei erwachsenen Hunden:
    Schluckbeschwerden, Kopfschiefhaltung, Lähmungserscheinungen des Kiefers, Muskelschwäche, Lungenentzündung, Herzinsuffizenz

    Symptome bei älteren Hunden:
    Krankheitsanzeichen einer generalisierten Infektion mit ZNS-Beteiligung, Entzündungen der Muskulatur (Polymyositis), Entzündungen der Nervenwurzel (Polyradikulitis), mit vieler (multipler) Organbeteiligung.

    Behandlung Nur durch den Tierarzt

    Es gibt verschiedene Medikamente für die Therapie, leider sterben dadruch nicht immer alle Parasiten ab.
    So kann es zu einem späterem Zeitpunkt zu einem erneuten Ausbruch der Krankheit kommen.

    Vorbeugung

    Kein rohes Rindermuskelfleisch oder rohe Rinderinnereien verfüttern.

    Toxoplasmose, Toxoplasma gondi

    Auslöser

    Die Toxoplasmose wir durch den Protozoen Toxoplasma gondii ausgelöst.

    Welpen sind selten von diesem Erreger betroffen.

    Im Gegensatz zur Katzentoxoplasmose geht von der Hundetoxoplasmose keine Gefahr für den Menschen(Schwangere) aus.

    Hunde scheiden im Gegensatz zu den Katzen keine infektiösen Oozysten mit dem Kot aus.

    Es gab einige Fälle wo Toxoplasmose mit Toxokariose (Hunderundwurmerkrankung) verwechselt wurden.

    Sollte ein Welpe mit Toxoplasmose infiziert sein, so ist es kein gutes Zeichen was die Aufzuchtbedingungen angeht.

    Diagnose

    Die Toxoplasmose wird durch einen Antikörpertest im Hundeblut diagnostiziert. Dieser zeigt einen erhöhten Antikörpertiter an.

    Ursache

    Kleinstlebewesen verursachen diese Infektion.

    Mensch und Hund können gleichermaßen betroffen sein

    Infektion

    Infektion über rohes Fleisch (Schaf, Schwein, Ziege), über die im Katzenkot enthaltenen Eier.

    Symptome

    Symptome bei Welpen und Junghunden:
    Schwere Infektionen, Brechdurchfälle, Husten, eitriger Nasenfluss, Gelbsucht, Augenerkrankungen, Herzerkrankungen. Gehirnhautentzündung (bei chronischem Verlauf)

    Behandlung

    Nur durch den Tierarzt.
    Antibiotika Kuren, Sulfonamid Kuren.

    Bei nicht fortgeschrittenem Stadium bestehen gute Heilungschancen.

    Ausführliche Informationen finden Sie unter
    Äußere Parasiten beim Hund

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