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Tollwutimpfung – Muss mein Hund geimpft werden?

Tollwutimpfung

Tollwutimpfung – Muss mein Hund geimpft werden?

Bereits seit 2008 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Deutschland zu einem tollwutfreien Land erklärt. Muss man seinen Hund also überhaupt gegen Tollwut impfen lassen? Erfahre hier, wieso sich eine Tollwutimpfung trotzdem lohnt.

Was ist Tollwut überhaupt und stellt sie eine Gefahr für unsere Hunde dar?

Tollwut gilt als eine der stärksten Infektionskrankheiten, die unsere Vierbeiner befallen kann, und ist nicht nur für Hunde, sondern auch für uns Menschen gefährlich. Tollwut lässt das zentrale Nervensystem erkranken, meist durch sogenannte Lyssaviren.

Bei den Hunden als besonders typisch gilt das Rabiesvirus. Allerdings fördern auch bestimmte Fledermaus-Tollwutviren eine Ansteckung. Der Erreger gilt als sehr aggressiv und kann im schlimmsten Fall zu schweren Krämpfen und Lähmungen führen, die meist im Tod enden.

Wie wird Tollwut eigentlich übertragen?

Die Ansteckung von Tollwut erfolgt im Regelfall über den Speichel infizierter Tiere. Daher wird Tollwut üblicherweise durch Bisse tollwütiger Tiere verursacht. Auch wenn in Europa die Verbreitung vordergründig durch Füchse stattgefunden hat, geht die größte Gefahr tatsächlich von Hunden aus.

Glücklicherweise konnte die Tollwut in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern systematisch ausgerottet werden. Ein Blick auf andere Länder zeigt nämlich, wie fatal eine Infektion sein kann: Allein in Indien erliegen ca. 20.000 Menschen jährlich der Krankheit, weltweit sollen es ca. 60.000 Menschen sein.

Der Krankheitsverlauf bei Tollwut

Das Tückische an der Krankheit ist, dass nach einer Infektion mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate vergehen können, bevor es zum richtigen Ausbruch der Tollwut kommt. In dieser Zeit hat das Virus genügend Zeit, von der Bissstelle zum Rückenmark und Gehirn des Hundes zu wandern, was in einer immensen Schädigung des zentralen Nervensystems endet.

Fachleute teilen den Krankheitsverlauf von Tollwut oftmals in drei Phasen:

  1. Fieber, Durchfall, Abgeschlagenheit, das Wesen scheint sich langsam zu verändern (diese Phase ist für den Besitzer oft sehr schwer zu erkennen)
  2. „Stille Wut“ (Schreckhaftigkeit und Scheue) oder „Rasende Wut“ (Aggressivität und Unruhe) als typische Wesensveränderung; Licht- und Lautsensibilität; Lähmung der Hinterbeine, Zuckungen und extremes Speicheln
  3. schwere Krämpfe und Lähmungen; Erstickungsgefahr; Koma; Tod

Behandlungsmöglichkeiten bei Tollwut

Leider gibt es hier schlechte Nachrichten für jeden Hundebesitzer: Bereits der geringste Verdacht auf Tollwut bedeutet fast den sicheren Tod für den Hund. Es ist schlichtweg nicht erlaubt, mit dem Tier zum Tierarzt zu gehen – zu groß wäre die Ansteckungsgefahr.

Sobald Dein Hund also infiziert ist, beziehungsweise sobald auch nur der Verdacht besteht, dass er Kontakt mit dem Virus hatte, bleibt dem Amtstierarzt gar keine andere Möglichkeit als den Hund zu töten. Anders verhält es sich, wenn der Hund über eine Tollwutimpfung verfügt.

Die Tollwutimpfung für den Hund

Die Diskussionen um eine flächendeckende Tollwutimpfung für den Hund sind rege. Viele Kritiker sind der Meinung, dass es nicht nötig sei, da Deutschland seit 2008 als tollwutfrei gilt und die einzige Gefahr von Risikotieren aus dem Ausland ausgeht.

Fakt ist jedoch, dass während ein ungeimpftes Tier, das mit dem Virus in Kontakt getreten ist, ausnahmslos sofort getötet werden darf, ein geimpftes Tier noch die Chance auf Leben hat. Abgesehen davon, bietet die Impfung natürlich Schutz für Tier und Mensch.

Beachte außerdem, dass eine gültige Tollwutimpfung bei Reisen innerhalb der EU gesetzlich vorgeschrieben ist. Genauso verhält es sich in den meisten Fällen bei Tierpensionsaufenthalten. Die Reisebestimmungen für Hunde aus Nicht-EU-Ländern sind nochmal strikter.

Tollwutimpfungen bei Hunden finden normalerweise ab der 12. Lebenswoche statt. Man kann sie alle zwei bis drei Jahre auffrischen lassen, man kann es allerdings auch bei einer Grundimmunisierung belassen.

Eine Einzeldosis der Tollwutimpfung kostet ca. 47 Euro. Die Nebenwirkungen der Impfung sind äußerst gering. So kann es manchmal zur Schwellung an der Einstichstelle kommen, die jedoch von selbst wieder verschwindet. Überempfindlichkeitsreaktionen sind verschwindend gering und kommen bei weniger als 1 von 10.000 Tieren vor.

Safety First

Auch wenn die Impfung in Deutschland nicht verpflichtend ist, lohnt es sich also in die Tollwutimpfung zu investieren, um nicht nur Dich selbst, sondern vor allem Deine Fellnase zu schützen. Besonders wenn Du vorhast, mit Deinem Hund zu reisen, ist die Impfung unabdinglich. Durch Kontakte mit Tieren aus anderen Ländern kann es außerdem auch hier in Deutschland zu einer Infektion kommen. Der kleine Piks kann also Leben retten.

FAQ zum Thema Tollwutimpfung

Wie viel kostet die jährliche Hundeimpfung?

Die Kosten belaufen sich auf rund 47 Euro.

Ist die Tollwutimpfung für Hunde Pflicht?

Nein, in Deutschland ist die Tollwutimpfung nicht verpflichtend.

Was passiert mit einem Hund ohne Tollwutimpfung?

Grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn ein Hund nicht tollwutgeimpft ist. Im Falle eines Kontakts mit dem Virus erfolgt jedoch die sofortige Tötung. EU-Reisen gehen außerdem nur mit Tollwutimpfung.

Quellen

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