Die Augen eines Hundes – Sehen Hunde wirklich nur Schwarz-Weiß?

Die Augen des Hundes sehen dem menschlichen Auge sehr ähnlich und doch unterscheiden sich in einigen Dingen. Hundeaugen sind flacher als die menschlichen. Zudem können die Linsen des Hundeauges nicht so gut die Brennweite und die Form ändern wie die Augen des Menschen.

Hast Du Dich schon mal gefragt, ob Hunde wirklich nur Schwarz-Weiß sehen? Das ist tatsächlich ein Mythos. Hunde können in der Tat Farben erkennen. Nur das Farbspektrum unterscheidet sich von dem Menschlichen. Weitere interessante Informationen zum Auge des Hundes erfährst Du weiter unten in diesem Artikel.

Eigenschaften von Hundeaugen

Hundeaugen sind empfindlicher gegenüber Bewegungen und Licht, was für die Hunde sehr wichtig in der Dämmerung ist und wenn sie jagen. Allerdings können in dieser Situation die Augen des Hundes keine scharfen Bilder produzieren.

Das Hundeauge besteht größtenteils aus den Stäbchen. Das sind die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut (Retina). Damit kann der Hund auch schwaches Licht erkennen und somit sehen Hunde in der Dunkelheit besser als wir Menschen. Hundeaugen haben jedoch weniger ausgeprägte Muskeln, um die Form der Linse zu verändern.

Auf der anderen Seite haben Hunde aber große Pupillen. Hundeaugen liegen weiter auseinander als bei uns Menschen, was bei Hunden zu einem generell, weitaus besseren peripheren Sehvermögen führt. Die Unterschiede des peripheren Sehvermögen hängen auch von der Hunderasse ab. Dieses periphere Sehvermögen kann z.B. bei einem Pekingese um das 5-10 fache und bei einem typischen Terrier um das 20-30 fache liegen.

Wie schützt sich das Hundeauge?

Der Augapfel des Hundes sitzt umgeben von einer Fettschicht tief in der Knochenhöhle des Hundekopfes und wird durch die beiden Augenlider geschützt. Wimpern wachsen beim Hund nur am oberen Augenlid und werden als Schutz vor dem Kontakt mit Fremdkörpern benötigt.

Das dritte Augenlid (Nickhaut) wischt, vergleichbar wie ein Scheibenwischer beim Auto, Schmutzpartikel von der Hornhaut. Die Hornhaut ist die feste, transparente Augenoberfläche. Die klare Tränenflüssigkeit schützt das Hundeauge vor Infektionen, beugt dem Austrocknen des Hundeauges vor und sichert somit eine klare Sicht.

Allgemeines zu Augenkrankheiten beim Hund

Auch Hunde können von Augenerkrankungen betroffen sein. Diese Augenkrankheiten sind für einen Laien nur schwer zu erkennen, und es kann schnell zu einer nicht wieder gutzumachenden Schädigung des Hundeauges kommen. Deswegen solltest Du bei Problemen am Hundeauge schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.

Hinweis:
Auf keinen Fall sollte der Hund mit Augentropfen behandelt werden, die für Menschen gedacht sind. Augenkrankheiten oder Augenveränderungen des Hundes gehören immer in die Hände von Spezialisten z.B. eines Tierarztes.

Symptome bei Augenerkrankungen des Hundes

Es gibt Augenerkrankungen beim Hund, die keine äußeren Veränderungen verursachen, aber Anzeichen/Symptome von Schmerzen und eine Sehverminderung des Hundes zeigen. Offensichtliche Anzeichen/Symptome einer Augenerkrankung des Hundes sind beispielsweise:

  • Verstärkte Reizbarkeit des Hundes
  • Appetitlosigkeit des Hundes
  • Ungewohnte Berührungsempfindlichkeit des Hundes
  • Winseln des Hundes
  • Der Hund wirkt lethargisch
  • Der Hund ist überdurchschnittlich lichtempfindlich
  • Zusammenkneifen der Augen ist auch ein Schmerzhinweis

Oft kommt es bei kleineren Beschwerden zum Tränenfluss bei Hunden. Hier es muss sich aber nicht immer um eine Augenerkrankung handeln. Das sind die häufigsten Gründe für Tränenfluss beim Hund:

  • wenn die Tränen nicht frei in die Nasenhöhle ablaufen können
  • durch eine Allergie
  • durch Wind
  • durch eine physikalische Reizung

Der Hund hat Augenprobleme – welche Maßnahmen sind nötig?

Bei diesen Augenproblemen des Hundes ist ein sofortiger Tierarztbesuch notwendig:

  • Blutung, Bluterguss (Hämatom), Schwellung des Hundeauges
  • Fremdkörper im Auge des Hundes oder auch Blut verursachen Tränen, Schielen, Blinzeln, Lichtüberempfindlichkeit oder auch Reiben
  • Das Auge des Hundes hängt heraus
  • Pupillen sind erweitert (mit Schockanzeichen)
  • Die Augenoberfläche des Hundeauges ist beschädigt

Welche Arten von Augenkrankheiten beim Hund gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man bei Hunden zwischen angeborenen und erworbenen Augenkrankheiten. Es gibt Rassen, die eher dazu neigen Augenkrankheiten zu entwickeln als andere.

Entropium

Etropium ist eine Augenkrankheit, die bei Hunden vorkommt. Die Krankheit tritt auf, wenn die Lider des Hundes zu sehr aneinanderkleben und die Augen nicht mehr richtig blinzeln können. Dadurch können die Augen des Hundes sehr trocken werden und es kann zu Entzündungen kommen.

Die Krankheit kann sehr unangenehm für den Hund sein und in schweren Fällen kann sie auch zur Erblindung führen. Deshalb ist es wichtig, dass man die Krankheit früh erkennt und behandelt. Die Behandlung besteht meist aus einer Operation, bei der die Lider des Hundes getrennt werden. Nach der Operation sollte der Hund regelmäßig die Augen mit einer Salbe eingerieben bekommen, um die Lider vor dem erneuten Zusammenkleben zu schützen.

Diese Hunderassen neigen zum Etropium:

  • Berner Sennenhund
  • Bernhardiner (die oberen Augenlider)
  • Bluthund
  • Bulldogge
  • Cockerspaniel
  • Chow-Chow
  • Deutsche Dogge
  • Golden Retriever
  • Labrador Retriever
  • Pyrenäenberghund
  • Shar Pei (die oberen und unteren Augenlider)

Ektropium

Ektropium ist eine Erkrankung der Augenlider, bei der die Lider nach innen gedreht werden. Dies kann zu Schmerzen und/oder Entzündungen der Augen führen. In schweren Fällen kann es zu Sehstörungen und sogar zur Erblindung kommen.

Jedoch ist Ektropium eine relativ seltene Erkrankung, die sowohl bei Hunden als auch bei Katzen auftreten kann. Die genauen Ursachen sind jedoch noch unbekannt. Mögliche Ursachen sind Fehlbildungen der Lider, Verletzungen der Lider oder eine neurologische Erkrankung.

Die Behandlung der Erkrankung hängt von ihrer Schwere ab. In leichteren Fällen kann es ausreichend sein, die Lider täglich zu reinigen und zu desinfizieren. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Lider wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen. Diese Hunde neigen zu der Krankheit Ektropium:

  • Jagdhunde
  • Schwergewichtige Riesenrassen
  • Spaniel

Kirschauge (Anschwellen des dritten Lides)

Das Kirschauge ist eine Augenkrankheit, die bei Hunden auftritt. Die Krankheit ist durch eine Schwellung der Augenlider gekennzeichnet, die oft mit einer Rötung der Augen verbunden ist. Kirschaugen können sehr unangenehm für Hunde sein und in einigen Fällen zu Blindheit führen.

Symptome von Kirschaugen bei Hunden sind schwere Augenschmerzen, tränende Augen, verklebte Augenlider und eine allgemeine Verschlechterung der Gesundheit. Die Krankheit kann sich langsam entwickeln oder plötzlich auftreten.

In den meisten Fällen werden Kirschaugen durch Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente behandelt. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein. Diese Hunde neigen zu der Krankheit Kirschauge:

  • Beagel
  • Bluthund
  • Boston Terrier
  • Boxer
  • Bulldogge
  • Cockerspaniel
  • Lhasa Apso
  • Shar Pei

Augenkrankheiten/Augenveränderungen beim Hund

Angeborene Augenkrankheiten/Augenveränderungen beim Hund

Angeborene Augenkrankheiten/Augenveränderungen des Hundes sind schon bei seiner Geburt vorhanden, bzw. aufgrund einer Erbanlage können diese im weiteren Verlauf des Hundelebens zu Augenschäden führen.

Erworbene Augenkrankheiten/Augenveränderungen beim Hund

Erworbene Augenkrankheiten/Augenveränderungen, sind Krankheiten des Hundeauges, die sich erst später im Leben des Hundes zeigen/entstehen.

Verabreichen von Augenmedikamenten für den Hund

Es ist wichtig, dass das Augenmedikament für den Hund in dem Auge wirklich da ankommt wo es hin soll.
Bei manchen Hunden ist in diesem Fall Teamarbeit nötig.

Das heißt, eine Person hält den Hund fest und beruhigt ihn, die andere Person verabreicht die Augenmedizin.
Hast Du einen kleinen Hund, kann es sinnvoll sein, diesen erhöht hinzusetzen z. B. auf einen Stuhl oder ähnliches. Bei größeren Hunden solltest Du ruhig mit ihm reden und ihn da sitzen lassen, wo er nicht entweichen kann, z.B. in einer Ecke. Wird das Augenmedikament verabreicht, muss darauf geachtet werden, dass die Salbentube oder die Tropfflasche niemals direkten Kontakt mit dem Hundeauge hat. Dieser Kontakt könnte zu einer Verletzung der Augenoberfläche führen.

Es könnte durch eine eventuelle Verschmutzung/Verunreinigung auch zu einer Infektion des Hundeauges kommen.
Es sollten stets die Dosierungsanweisungen auf der Packungsbeilage beachtet, bzw. die Augenmedikamente dem Hund nach Anweisung des Arztes gegeben werden.

Reste von den Augenmedikamenten des Hundes bitte nicht über den Hausmüll entsorgen.
Nach jeder Medikamentengabe solltest Du Deinen Hund loben und belohnen.

Wichtiges zusammengefasst

Das Auge eines Hundes ist ein sehr komplexes Organ und es ist wichtig, es zu verstehen, um sein Wohlbefinden zu gewährleisten. Die Augen eines Hundes können eine Vielzahl von Farben und Formen sehen, aber sie haben auch eine geringere Sehschärfe als Menschen.

Sie sind auch anfälliger für Krankheiten und Infektionen. Deshalb ist es wichtig, Hundeaugen regelmäßig zu überprüfen und zu pflegen. Zu diesen Pflegemaßnahmen gehören das Entfernen von Schmutz, das Entfernen von Schleim und das Vermeiden von Reizungen. Mit der richtigen Pflege kannst Du sicherstellen, dass Dein Hund gesunde Augen hat.

FAQ zum Thema „Augen eines Hundes“

Sehen Hunde nur in Schwarz-Weiß?

Hunde sehen nicht nur in Schwarz-Weiß, sondern können auch Farben erkennen. Das Farbspektrum unterscheidet sich jedoch von dem Menschlichen.

Was sind die häufigsten Augenkrankheiten bei Hunden?

Eine der häufigsten Augenkrankheiten beim Hund sind Kirschauge und Entropium.

Welche Hunderasse hat eine Tendenz zu Augenkrankheiten?

Die Frage, welche Hunderasse eine Tendenz zu Augenkrankheiten hat, kann man nicht beantworten. Manche Rassen haben eine Neigung zu unterschiedlichen Augenkrankheiten.

Quellen