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Hilfe – Mein Hund frisst alles, was er findet!

hund frisst alles was er findet

Hilfe – Mein Hund frisst alles, was er findet!

Das Wichtigste in Kürze

Wieso frisst mein Hund plötzlich alles mögliche?

Dein Hund leidet womöglich unter Stress, Langeweile oder Mangelerscheinungen. Mehr über mögliche Gründe.

Wie halte ich meinen Hund davon ab alles zu fressen?

Biete Deinem Hund geeignete Alternativen und überlege, was ihm womöglich fehlen könnte. Das kannst Du sonst noch tun.

Wann hört mein Hund damit auf alles anzuknabbern?

Das Anknabbern von Gegenständen während des Zahnwechsels (dritter bis siebter Lebensmonat) ist bei Welpen normal. Mögliche Probleme.

Hast Du das Problem, dass Dein Hund alles frisst was er auf dem Boden findet? Dann solltest Du schnell unsere Tipps ausprobieren, um Deinem Vierbeiner vom Allesfresser zu einem etwas wählerischeren Zeitgenossen zu machen. In diesem Artikel erklären wir Dir die möglichen Ursachen für dieses Verhalten, die Gefahren, die es mit sich bringt und stellen Dir Lösungsansätze für dieses häufige Problem vor. So kannst Du Deinem Liebling helfen, seine Fresslust zu kontrollieren und ihm ein gesundes und glückliches Leben ermöglichen.

Warum frisst mein Hund alles, was er findet?

hund frisst alles was er findet
Hunde sind von Natur aus Allesfresser – manches sollten sie aber lieber nicht verputzen.

Es kann verschiedene Gründe haben, warum Dein Hund alles frisst, was er findet. Einige davon sind genetischer Natur, andere haben mit seiner Umwelt zu tun oder sind auf seinen Gesundheitszustand zurückzuführen.

Der zahme Wolf

Hunde stammen von Wölfen ab. Auch in ihnen steckt also noch ein Rest Raubtier, was dazu führt, dass der Jagdinstinkt bei gezähmten Hunden (abgeschwächt) nach wie vor vorhanden ist und nicht unterschätzt werden sollte.

Überlebensinstinkt

In der freien Wildbahn muss man sich oft mit dem zufriedengeben, was man kriegen kann – wählerisch sein ist also keine Option. Dann kann es schon auch mal sein, dass pflanzliche Kost oder Aas auf dem Speiseplan stehen. Dieser Überlebensinstinkt ist bei manchen Hunden noch stark ausgeprägt und lässt sie alles fressen, was ihnen in die Quere kommt.

Hündisches Fressverhalten

Hunde sind Schlingfresser, was bedeutet, dass sie ihre Nahrung kaum kauen und sie stattdessen in großen Stücken herunterschlucken. Auf diese Weise werden sie schnell satt und können ihre Beute außerdem vor Konkurrenten schützen. Der Nachteil ist aber, dass sie auf diese Weise oft nicht genau wissen, was sie genau fressen und ob es ihnen bekommt. Manche Hunde haben schlichtweg auch einfach einen sehr großen Appetit und sind immer auf der Suche nach etwas zum futtern.

Suche nach Beschäftigung

Hunde sind intelligente und aktive Tiere, die viel Beschäftigung brauchen und gefordert werden müssen. Denn wenn sie sich langweilen oder unterfordert fühlen, gehen sie auf die Suche nach einer Alternative. Das kann dann schon auch mal Fressen von allem sein, auf das sie stoßen.

Fressen zur Stressbewältigung

Genau wie Menschen können auch Hunde unter Stress leiden und versuchen, sich durch Nahrungsaufnahme zu beruhigen oder zu trösten. Möglich Auslöser für Stress sind zum Beispiel:

  • Lärm,
  • Angst
  • oder Einsamkeit

Womöglich versucht Dein Vierbeiner also Stress abzubauen oder zu verdrängen und leidet deshalb unter Fressattacken, die dazu führen, dass er alles verschlingt, was er findet.

Mangelerscheinungen

Hunde benötigen eine ausgewogene und artgerechte Ernährung, um gesund und fit zu bleiben. Ist das nicht der Fall, kann es schnell zu Mangelerscheinungen kommen. Vielleicht ist Dein Hund also auf der Suche nach Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen, die er sich in dem erhofft, was er spontan frisst.

Hinweis: Lasse Deinen kleinen Abenteurer regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen, um Mangelerscheinungen auszuschließen oder ihnen entgegenzuwirken. Dein Tierarzt kann Dich auch beraten, wie Du Deinen Hund optimal ernähren kannst.

Es gibt also verschiedene Ursachen dafür, wieso Dein Hund sich auf alles zu stürzen scheint, was er kriegen kann. Im Folgenden erfährst Du, inwiefern das problematisch sein kann und was Du beachten solltest.

Was sind die Gefahren, wenn mein Hund alles frisst?

Wenn Dein Hund ein „Allesfresser“ ist, kann das verschiedene Gefahren für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden mit sich bringen:

Infektionen

Wenn Dein Hund etwas frisst, das mit Krankheitserregern oder Parasiten verseucht ist, kann er sich damit anstecken. Solche Erreger oder Viren können zum Beispiel im Kot von anderen Tieren oder Menschen vorkommen. Mögliche Folgen sind dann zum Beispiel Durchfall oder Erbrechen. Im schlimmsten Fall kann Dein Hund sogar eine lebensbedrohliche Viruserkrankung wie Parvovirose oder Staupe entwickeln.

Verletzungsrisiko

Es kann schnell passieren, dass Dein Hund im Eifer des Gefechts etwas aufschnappt, in dem scharfe Kanten oder Scherben enthalten sind. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn er Glas, Metall oder Holz frisst. Schnittwunden im Maul oder im Rachen sind eine möglich Gefahr, ebenso wie innere Blutungen oder die Gefahr, an einem verschluckten Gegenstand zu ersticken.

Vergiftungen

Auch ungeeignete Inhaltsstoffe (wie zum Beispiel Schokolade, Trauben oder Zwiebeln) können Deinem Hund schaden und im schlimmsten Fall zu Vergiftungen führen, die sich durch Krämpfe, Herzrasen oder andere Symptome äußern. Im schlimmsten Fall könnte Dein Vierbeiner sogar einen tödlichen Schock erleiden. Es ist also Vorsicht geboten.

Achtung: Leider werden immer wieder Giftköder ausgelegt, um Tieren zu schaden oder sie zu töten. Das kann zum Beispiel ein Fleischball mit Rasierklingen oder ein verlockendes Wurststück mit Rattengift sein. Bei Verzehr drohen starke Schmerzen, innere Blutungen und Organversagen. Sei also wachsam, was Dein Liebling so verputzt.

Du hast nun also erfahren, wieso es wichtig ist, darauf zu achten, was Dein Hund frisst. Im Folgenden haben wir einige Tipps für Dich, wie Du Deinem „Allesfresser“ Einhalt gebieten kannst.

Wie kann ich meinem Hund abgewöhnen, alles zu fressen?

hund frisst alles was er findet
Ist der eigene Hund ein ewiger Nimmersatt, dann macht einem das schon manchmal Sorgen.

Wenn Du Deinem Hund abgewöhnen willst, alles zu fressen, was er findet, musst Du ihm klar machen, dass sich ein solches Verhalten nicht lohnt. Zeige ihm stattdessen bessere Alternativen auf und mach klar, dass Du „der Rudelführer“ bist. Mögliche Methoden und Strategien können zum Beispiel sein:

Konditionierung

Bringe Deinem Hund ein Kommando bei, das ihm signalisiert, dass er fallen lassen soll, was er gerade im Maul hat oder etwas gar nicht erst aufnehmen soll. Das kann zum Beispiel der Befehl „Nein“ oder „Aus“ sein. Gehorcht Dein Hund, wird er mit einem Leckerli belohnt oder bekommt ein ermutigendes Lob. Hört er nicht auf Dein Kommando, dann ignoriere ihn in diesem Moment oder unterbreche sein Verhalten sanft.

Tipp: Wiederhole diese Übung regelmäßig und erhöhe nach und nach auch die Schwierigkeit, indem Du verschiedene Gegenstände verwendest oder die Übungssituation abwandelst.

Tauschgeschäft

In manchen Fällen lässt sich Dein Hund vielleicht auch auf ein Tauschgeschäft ein – zum Beispiel, wenn Du ihm etwas Besseres oder Spannenderes anbietest als das, was er gerade fressen will. Das kann ein Spielzeug oder ein besonderes Leckerli sein, das Du ihm in Aussicht stellst. Verliert er das Interesse an dem von Dir ungewünschten Gegenstand und zu Dir kommst, kannst Du ihm das Tauschobjekt geben oder ihn loben.

Ablenkung

Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Hund vielleicht gerade gelangweilt oder unterfordert ist, dann biete ihm eine Alternative zum Fressen vom Boden. Spiele mit ihm, übe Tricks oder fordere ihn auf andere Weise geistig. Bestimmt merkt er dann bald, dass es mehr Spaß macht, mit Dir zu interagieren oder herumzutollen.

Vorbeugung

Damit Dein Hund gar nicht erst in die Situation kommt, unerwünschte Gegenstände mit dem Maul aufzunehmen, kannst Du in an der Leine halten und in extremen Fällen auch den vorübergehenden Einsatz eines Maulkorbs in Betracht ziehen. Oder achte darauf, dass Dein Hund satt ist und ausreichend Wasser zu sich genommen hat, wenn ihr an einem Ort unterwegs sei, der besonders verlockend ist. Außerdem hast Du auch noch die Möglichkeit, Deinen Nimmersatt regelmäßig entwurmen und untersuchen zu lassen.

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Es wird einige Zeit dauern, bis sich Dein Hund von seinen alten Verhaltensweisen verabschiedet und nicht mehr alles frisst, was er findet. Lass Dich nicht entmutigen und übe geduldig und konsequent weiter. Denn: nachhaltige Veränderung braucht Zeit.

Vom Allesfresser zum Gourmet

Du hast nun also gelernt, warum Dein Hund womöglich dieses Verhalten zeigt, welche Gefahren es birgt und wie Du Fressen vom Boden vermeiden oder abgewöhnen kannst. Zusammengefasst solltest Du darauf achten, Deinem Hund genügend Auslauf, Beschäftigung und Aufmerksamkeit zu schenken und die Ernährung Deines Lieblings auf mögliche Mängel unter die Lupe zu nehmen. Bringe Deinem Hund außerdem klare Kommandos wie „Aus“ oder „Nein“ bei und übe regelmäßig mit ihm, um das gewünschte Verhalten zu festigen. Dann steht einem entspannten und erholsamen Spaziergang ohne Zwischenfälle nichts mehr im Weg.

Quellen

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